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3+6 Vortragsreihe
Zeitgenössischer Sakralbau
Hollenbeck Architektur
26. Februar 2019, 19 Uhr

Vortrag über den Umbau der Christuskirche in Köln (2016)

Die Christuskirche wurde von 1891 bis 1894 als erste evangelische Kirche in Köln gebaut, die aus eigenen Mitteln finanziert werden konnte. Ursprünglich wurde sie im Stil der Neugotik entworfen, nach Plänen der Architekten August Hartel (1844–1890, Krefeld) und Skjøld Neckelmann (1854–1903, Stuttgart). Das Kirchenschiff, zerstört 1944, wurde 1951 als provisorische Saalkirche von Dr. Ing. Leonhard Schulze und Dr. Ing. Wilhelm Hesse (beide Köln) wieder aufgebaut.

Viele Kirchenaustritte und zu hohe Betriebskosten zwangen die Gemeinde zum Handeln, und 2014 wurde das Langschiff abgerissen und nach Plänen von Walter Maier und Klaus Hollenbeck eine Wohn – und Geschäftsanlage errichtet. Der Kirchturm selbst blieb mit einem kleinen Gemeinderaum erhalten. Die Verkleinerung des Kirchenraums bedeutet die Reduktion auf das Wesentliche. Gleichzeitig ist die Sichtbarmachung der Liturgie sowie eine sakrale Atmosphäre gewährleistet.

Links und rechts des Turmes entstand jeweils ein fünfgeschossiger Flügel mit Mietwohnungen, Büroflächen und Gemeinderäumen, die sich in Richtung Stadtgarten öffnen. Den Architekten ist dabei ein spannender Zusammenstoß von einem Patina-verdunkelten Sandsteinaltbau mit einem weiß verputzten Neubau gelungen. Wie eine Klammer legt sich das Wohn- und Geschäftsgebäude um den erhaltenen Kirchturm und bildet einen Innenhof. Mit leicht angewinkelten Außenwänden öffnet sich dieser Klammerhof zum Himmel, während er sich an den Flanken zum Altbau verengt.

Die Außenwände des Neubaus bilden zugleich die Innenwände des reduzierten Kirchenbaus und erwecken den Eindruck eines überdimensionierten Dachs. Auch hier, komplett weiß verputzt, kontrastieren die neuen Strukturen mit den alten Fragmenten des Chorbereichs. Den Gedanken eines Kontrasts nicht nur zwischen Bestand und Neubau, sondern auch zwischen Sakral- und Profanbau formulieren Hollenbeck und Maier über die auffällige neue Front der Kirche aus Cortenstahl. Eingestanzte Kreuze stellen eine frei interpretierte Weltkarte dar, in der die Kontinente verschmelzen.

Das Projekt wurde 2017 mit dem Iconic Award und 2018 mit dem German Design Award ausgezeichnet.


Zur Reihe 3+6

Reduktion und Erneuerung von Sakralbauten

In der Vortragsreihe der DG 2019 stellen Architekturbüros ihre neuesten Projekte im Bereich Kirchenumbauten und Kapellen vor. Kapellen, kleine Andachtsräume, die oftmals auf Privatinitiativen zurückgehen, haben eine lange Tradition und erfahren gerade in den letzten Jahrzehnten wieder großen Zuspruch. Sie werden genutzt als Orte der Zuflucht und Stille und werden nicht als Bastionen des Glaubens angesehen. So bilderlos der neue Sakralbau ist, so präzise werden Architektur und künstlerische Beiträge geplant.

Die Kirche untersteht dem Wandel gesellschaftlicher Werte sowie demografischer und finanzieller Rahmenbedingungen. Das geht nicht selten mit neuen Aufgaben für den Kirchenraum einher, der baulichen Veränderungen unterzogen werden muss. Teilprofanierungen oder Verkleinerungen von Kirchenräumen sind Aufträge, mit denen Architekten immer häufiger konfrontiert werden.

Um Anmeldung für die einzelnen Vorträge wird gebeten unter info@dg-galerie.de

DG Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e.V.
Finkenstraße 4
80333 München

+49 (0)89 282548 Telefon
info@dg-galerie.de
www​.dg​-galerie​.de


Die nächsten Termine:

Dienstag, 26. März 2019, 19 Uhr
Meixner Schlüter Wendt Architekten
Umbau Dornbuschkirche, Frankfurt am Main (2006)

Mittwoch, 10. April 2019, 19 Uhr
bayer | uhrig Architekten
Neubau ökumenischer Pavillon, Landesgartenschau Landau (2015)

Dienstag, 4. Juni 2019, 19 Uhr
Kissler + Effgen
Umbau St. Bartholomäus, Köln (2014)

Dienstag, 2. Juli 2019, 19 Uhr
Staab Architekten
Umbau Liebfrauenkirche, Dortmund (2011) 

Dienstag, 15. Oktober 2019, 19 Uhr
Christ & Gantenbein
Umbau Swiss Church, London (2010)

Mittwoch, 13. November 2019, 19 Uhr
Florian Nagler Architekten
Wiederaufbau St. Martha, Nürnberg (2018)

Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19 Uhr
Innauer-Matt Architekten
Neubau Kapelle Wirmboden, Schnepfau/ Vorarlberg (2016)