Birgit Dieker Paul Diestel Enric Freund Lydia Marx Toni Mauersberg Jonas Müller-Ahlheim Kim Rühl Julia Schäfer Valeria Schneider Johannes Seluga Johanna Schwarz
In der Ausstellung ‚Die Schönheit des Unvollkommenen‘ präsentiert der DG Kunstraum Werke von elf Stipendiat*innen des Cusanuswerks. Die Ausstellung widmet sich der Frage, wie sich Schönheit in Formen des Bruchs, der Schlichtheit und der Vergänglichkeit manifestiert. Gezeigt werden künstlerische Positionen, die Heilung und Versehrtheit als Ausgangspunkt nehmen. Heilung bedeutet in diesem Kontext nicht zwangsläufig Wiederherstellung im klassischen Sinn. Sie kann auch darin bestehen, das Unvollkommene anzunehmen.
Gerade in einer Zeit, die von Optimierungsdruck, Beschleunigung und glatten Oberflächen geprägt ist, lädt ‚Die Schönheit des Unvollkommenen‘ dazu ein, den Blick für das Fragile neu zu öffnen: Brüche, Narben und Spuren der Zeit erschließen ihre Tiefe erst jenseits des ersten Anscheins – sie verlangen nach mehr Aufmerksamkeit und Hinwendung.
Abb.: Lydia Marx Little Pictures, 2025 Videoarbeit, 27 min. Englisch/Untertitel Deutsch (Filmstill)
Eröffnung Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18 bis 21 Uhr Ausstellung 10. Oktober bis 18. Dezember 2025
Künstler*innen Olaf Otto Becker Herman de Vries Markus Heinsdorff Caro Jost Jonas Maria Ried Panty Paradise (Veronica Burnuthian und Aelita Le Quément) Carola Vogt und Peter Boerboom Maxine Weiss Stefanie Zoche
Nichts von dieser Welt ist für uns gleichgültig. Die Beziehung des Menschen zur Natur ist eine zentrale Ursache für den tiefgreifenden Wandel der Erde. Der Kunstverein präsentiert in der Ausstellung ‚Together Forever – macht euch die Erde untertan?‘ Werke aus den Bereichen der Fotografie, Malerei und Installation, die diese komplexen Entwicklungen reflektieren und neue Denkanstöße ermöglichen.
Die Bibelstelle „macht euch die Erde untertan“ Genesis 1,28 wurde vom amerikanischen Wissenschaftshistoriker Lynn White 1967 als Wurzel, der ökologischen Krise, benannt. Was bedeutet verantwortliches Handeln und ist der Mensch nicht ohnehin Teil der Natur? Wir sind von der Natur abhängig, um unser Wohlbefinden, unsere Lebensgrundlagen und unsere kulturelle Identität zu erhalten. Tierwerden, Pflanzewerden, Indigenwerden bilden Formen einer ästhetischen Praxis, die Selbsterfahrung im Zusammenwirken mit den vielen anderen ergründen. Die Kunst macht schon lange grenzüberschreitende Tier-Pflanze-Mensch-Wesen möglich und agiert in symbiotischen Zusammenhängen von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie. Kunst bietet Raum für neue Perspektiven, doch als Spiegel der Gegenwart ist sie zugleich der Ort, an dem Kritik an gesellschaftlichen Irrwegen aufscheint. Die Ausstellung gibt verschiedenen künstlerischen Positionen Raum.
Dienstag, 21. Oktober, 19 Uhr ‚Macht euch die Erde untertan. Die Kunst des Miteinanders von Mensch und Natur‘ Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing spricht in der Evangelischen Stadtakademie München Herzog-Wilhelm-Straße 24, 80331 München
Dienstag, 11. November 2025, 19 Uhr Kunst und Wissenschaft im Dialog Dr. Sofie Valk, Leiterin der Lise Meitner Forschungsgruppe, Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Montag, 17. November 2025, 19 Uhr Kunst und Wissenschaft im Dialog Prof. Dr. Andreas Burkert, Astrophysiker. Inhaber des Lehrstuhls für theoretische und numerische Astrophysik an der LMU
Mittwoch, 19. November 2025, 14 bis 17 Uhr ‚together forever. Zusammen-Spiel‘ Alter: ab 8 Jahren in Kooperation mit Filomele Anmeldung erforderlich
Donnerstag, 20. November 2025, 19 Uhr Together Forever? im Gespräch mit den Künstler*innen
Donnerstag, 18. Dezember 2025, 19 Uhr Finissage mit Performance Panty Paradise
Eröffnung: Freitag, 17. Oktober 2025, 19 Uhr Ausstellung bis 2. November 2025
Die Ausstellung „Die Zukunft ist zu kurz“ in der VerpackereiGö versammelt neun künstlerische Positionen und thematisiert den Umgang des Menschen mit der Natur. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler – von jungen Talenten bis zu etablierten Namen – zeigen Werke, die inhaltlich wie formal ein breites Spektrum abbilden.
Zum Einsatz kommen sowohl moderne Technologien wie Robotik, Biosynthetik oder modulare Schienensysteme als auch traditionelle Ausdrucksmittel wie Bronzeabgüsse, Kohlezeichnungen oder Materialien aus der Natur wie Moor.
In der ehemaligen Industriehalle der VerpackereiGö im 1300-Einwohner-Dorf Görisried (Allgäu) entfaltet sich so ein spannungsvoller Dialog zwischen alt und neu, Technik und Natur, Zukunftsvision und Erinnerung.
Künstler*innen Elke Dreier Lea Grebe Johannes Kiel Judith Neunhäuserer Rosanna Marie Pondorf Christof Rehm Max Schmelcher Martin Schmidt Georg Thumbach
Eröffnung: Sonntag, 21. September 25, 19.30 Uhr Ausstellung bis 24. November 2025
Julian Charrière schlägt mit seinen höchst innovativen Werken eine Brücke zwischen Umweltwissenschaft und Kulturgeschichte. Where Waters Meet, 2019 ist eine Serie von Fotografien, die Freitaucher zeigt, wie diese in das unergründliche Reich einer Kalksteinhöhle in den Cenoten in Mexiko gleiten. Nackt und, bildlich gesprochen, sich auflösend, betreten diese Figuren physisch eine andere Ebene des imaginären Ozeans. Ihre Körper verlieren an Kontur, während sie in die so genannte Chemokline eindringen, eine undurchsichtige Schicht des Grundwassers – ein Nebel aus schwefelhaltigen Bakterien. Durch das ikonografische Unbewusste dieser Bilder beschwört der Abstieg der Taucher in einen buchstäblichen Abgrund ein Meer von metaphorischen Anspielungen herauf. Solche Welten innerhalb von Welten sind relativ neue Entdeckungen, die zu einem Bild des Ozeansystems beitragen, das in den letzten Jahrzehnten erheblich komplexer geworden ist. In dem Maße, in dem wir das Meer besser verstehen, werden Bereiche von der Evolutionstheorie bis zur Klimawissenschaft revolutioniert. Hier ist der Mensch als Gegenüber und als Teil der Natur erfahrbar in seiner Fähigkeit zur Grenzüberschreitung, aber auch in seiner Zerbrechlichkeit und Begrenztheit. Die Präsentation im Kirchenraum eröffnet Assoziationen an Höllensturz und Himmelfahrt, die Platzierung am Taufort an Eintauchen und Neubeginn.
TERMINE
Sonntag, 21. September 2025, 19.30 Uhr Eröffnung in der Kunst.Andacht Einführung Ulrich Schäfert. Performative Text- und Klang-Verrichtungen von und mit Ruth Geiersberger, Georg Glasl, Zither und Peter Gerhartz, Tasten.
Sonntag, 19. Oktober 2025, 19.30 Uhr Kunst.Andacht Meditative Klang-Text-Installation mit Verena Rendtorff und zeitgenössischer Musik von Enrico Sartori, Klarinette, Jost Hecker, Cello, Peter Gerhartz, Piano.
Der aus der französischen Schweiz stammende und in Berlin lebende Künstler Julian Charrière (geb. 1987 in Morges, Schweiz) gilt als einer der herausragenden Künstler seiner Generation. Seine Performance, Skulptur und Fotografie verbindenden Projekte gehen oft auf Feldforschung an entlegenen Orten mit ausgeprägten geophysikalischen Identitäten wie Vulkanen, Eisfeldern und verstrahlten Gebäuden und Landstrichen zurück. Seine Arbeiten erkunden postromantische Konstruktionen der „Natur“ und inszenieren die Spannungen zwischen tiefliegenden oder geologischen und menschlichen Zeitmaßstäben. Zugleich reflektiert Charrières Herangehensweise auf den Mythos des Künstlers als Suchenden und die Frage, worauf sich diese Suche im Zeitalter der Globalisierung richten kann. Seine Interventionen, die zeitlos anmutende Bilder mit Fragen der Gegenwart verknüpfen und sich an der Grenze zwischen Mystik und Materialität bewegen, bringen die Komplexitäten unseres Verhältnisses zum Ort als solchen auf den Punkt.
Charrière hat bei Olafur Eliasson studiert und in dessen Institut für Raumexperimente mitgearbeitet. Seine Arbeiten sind in Einzelausstellungen und in Präsentationen in Museen und Institutionen in aller Welt zu sehen. Auf der Venedig Biennale 2017 zeigte der Künstler „Future Fossil Spaces“ – Salz von der Saline in Uyuni, Acryl-Container gefüllt mit Lithium-Sole. Aktuell findet im Museum Tinguely in Basel die große Ausstellung „Julian Charrière. Midnight Zone“ von 11.06. – 2.11.2025 statt.
Eröffnung, Freitag, 5. September 2025, 19 Uhr Ausstellung bis 9. November 2025
Tiefer als der Tag – so der Titel der Ausstellung der österreichischen Fotografin Michaela Bruckmüller, die die Dunkelheit und die Tiefe des schwarzen Bildraums, die erst mittels Lichts greifbar wird, beforscht. Aus der Unendlichkeit des Schwarzes taucht erhellt eine farbig leuchtende Pflanzen- und Tierwelt auf. Wie herausgeschnitten haben Flechten, Blüten und Wurzeln ihre wertende, kategorisierende und zeitlich begrenzte Umgebung verlassen und repräsentieren als scharfgezeichnete Protagonistinnen Lebendigkeit und Vergänglichkeit. Bruckmüllers fotografische Serien verbildlichen symbiotische Verwobenheit und Verwandlung im Moment des Übergangs und hinterfragen Themen wie Abhängigkeit, Kommunikation, Abwesenheit und Zeitlosigkeit.
TERMINE Sonntag, 26. Oktober 2025, 11 Uhr Gespräch zwischen Michaela Bruckmüller und Benita Meißner, DG Kunstraum München
Sonntag, 9. November 2025, 17 Uhr Führung mit Ines Auerbach, Leitung Haus der Fotografie und Studienkirche St. Josef
Ausstellung von 4. Juli bis 18. September 2025 Sommerpause, 18. bis 29. August 2025
Mit der Ausstellung ‚Zunder und Zartheit‘ stellt der Kunstverein Werke ausgewählter Mitglieder verschiedener Generationen vor. Während die letzte Mitgliederausstellung ‚Notre Dame‘ ausschließlich Künstlerinnen gewidmet war, richten wir den Blick nun auf die männlichen Kollegen. Was bewegt sie? Wie reflektieren sie sich selbst in einer Kunstwelt, in der vieles im Umbruch ist? In einer Zeit, in der feministische Debatten und Forderung nach Gleichberechtigung zum Alltag gehören, klingt es fast ein bisschen provokant, sich in einer Ausstellung nur auf Männer zu konzentrieren. Mit Beginn der Epoche von Sturm und Drang (1765 bis 1785) wurde der Mann als Genie und Urbild des höheren Menschen verherrlicht. Davon hat sich vor allem die Kunstwelt lange nicht erholt. Die Frau gebar die Kinder, der Mann gebar die Kunst. Aber lässt sich ‚männliche‘ Kunst von ‚weiblicher‘ unterscheiden? Jede*r Künstler*in drückt etwas anderes aus, je nach sozialem, politischem, kulturellem und wirtschaftlichem Kontext, in dem er oder sie aufgewachsen ist, je nach seinen oder ihren Erfahrungen. Die Werke in der Ausstellung lassen sich nicht in einfache Kategorien pressen – sie sind poetisch, fragend, manchmal rau, manchmal sanft. Und vielleicht öffnen sie einen Raum für ein Gespräch, das wir so noch nicht geführt haben.
Friedrich Koller (*1939 in Salzburg) lebt und arbeitet in Laufen, Oberbayern. Bereits 1956 wurde er an der Akademie der Bildenden Künste in München aufgenommen. Er studierte bei Prof. Josef Henselmann. Kollers Werke entwickeln sich oft aus Ur- bzw. Grundformen wie Würfel und Zylinder. Koller hat in seinem künstlerischen Schaffen rasch die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils Anfang der sechziger Jahre umgesetzt, die eine neue Liturgie einführten und dies insbesondere mit der Schaffung von ‚Volksaltären‘ zum Ausdruck brachten. In der Ausstellung wird die Skulptur ‚Up and Down‘ präsentiert. Es handelt sich um einen runden, metallenen Tisch mit vier Stühlen. Auf der Tischplatte erhebt sich eine Skulptur, die aus fünf übereinander gestapelten Würfeln besteht, deren Boden durch Treppenstufen erreichbar sind. Der Künstler versteht diese Skulptur als ein Angebot für Kommunikation. Die beiden Werke ‚Schiffstein‘ sowie ‚Treibholz aus dem Mittelmeer‘, erworben von der Heilig-Kreuz-Kirche in München als Vortragskreuz, widmen sich der anhaltenden Flüchtlingskatastrophe. Das ins Paddel eingefräste Symbol des Kreuzes weist den Weg der Menschlichkeit und erinnert uns an die Not derer, die im Mittelmeer ihr Leben gelassen haben.
Manfred Mayerle (*1939 in München) lebt und arbeitet in München, in der Jachenau und Establiments, Mallorca. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste von 1959 bis 1964 bei Josef Oberberger, Hermann Kaspar und Anton Marxmüller. 1963 wurde er Meisterschüler und legte in der Folge das 1. und 2. Staatsexamen ab, er war Assistent und Lehrbeauftragter. Mayerle ist seit 1970 freischaffender Bildender Künstler. Er ist Mitglied im Deutschen Werkbund, Mitglied im Baukunstausschuss sowie im Kuratorium der Bayerischen Einigung. Der Ausgangspunkt seiner Arbeiten war anfangs das Gegenständliche, die Figur, der Torso. Über die Jahre hat sich die Linie zunehmend verselbständigt und ist seit Beginn der 1990er-Jahre neben der Farbe sein zentrales Thema. Manfred Mayerle arbeitet kontinuierlich an unterschiedlichen Serien, die mit den Orten an denen sie entstehen verbunden sind. Die für die Ausstellung ausgewählten ‚Aschequadrate‘, aus dem Zeitraum von 1988 bis 2025, sind alle auf Mallorca entstanden. Der Künstler siebt die Asche und vermischt diese mit Pigmenten und Acryl. Die ersten Arbeiten entstanden aus Asche verbrannter, noch gegenständlicher Werke.
Günter Nosch (*1956 in Ulm) lebt und arbeitet in Weilheim, Oberbayern. 1987 absolvierte er sein Diplom an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sein „spielerisches Verhältnis zur Sprache“ (Nosch) reicht bis in seine künstlerischen Anfänge zurück, als er sich mit der Konkreten Poesie beschäftigte, ehe er sich einer gestischen Malerei zuwandte. Mit Farbe und Rakel schuf er in einem kontemplativen, nahezu kalligraphischen Prozess ungegenständliche Kompositionen, die zugleich die Farbe und deren Struktur als Spuren dieses Prozesses untersuchten. Seit einigen Jahren nun widmet er sich schwerpunktmäßig der dinglichen Welt und deren Verbindung mit Sprache. In der Ausstellung sind zwei Vitrinen zu sehen: die eine zeigt eine Auswahl künstlerischer Tagebücher, die die Sprache verhandeln, in der zweiten wird eine neue Werkserie mit Schriftsetzungen auf weißen Porzellantellern erstmalig vorgestellt.
Peter Paul Rast (*1952 in Aigeltshofen/Isny i.A.) lebt und arbeitet in München, Oberbayern. Von 1973 bis 1975 studierte er Kunstgeschichte und Philosophie an der LMU München. Ab 1975 bis 1981 war er an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Dr. Thomas Zacharias. 1981 schloss er sein Kunststudium mit dem 1. Staatsexamen und 1984 folgte das 2. Staatsexamen und danach langjährige Unterrichtstätigkeit unter anderem an der Akademie für Gestaltung und Design. Peter Rast präsentiert erstmalig ein Werkkomplex aus Fotografien mit dem Titel ‚Feldbett und Rosen‘. Die Videoarbeit zeigt den Text des Gedichtes ‚Heidenröslein‘ (1789) von Johann Wolfgang von Goethe sowie eine musikalische Interpretation von Franz Schuhbeck des von Franz Schubert komponierten Volkslieds (1815). Der Text begleitet verschiedene Situationen, die der Künstler im Atelier inszeniert. Zu sehen ist vor allem ein Feldbett in militärischem Tarnstoff. Die beklemmende Atmosphäre der Videoarbeit und der musikalischen Interpretation entlarven die zugrundliegende Gewalt des vordergründig romantischen ‚Heidenrösleins‘ von Goethe und Schubert. Der neue Charakter der Musik in der hinzugefügten vierten Strophe lädt ein, den Text neu zu schreiben.
Camill von Egloffstein (*1988 in München) lebt und arbeitet in München. Er studierte von 2010 bis 2013 Kunstgeschichte und Kunstpädagogik an der LMU München. Von 2013 bis 2020 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Franz Wanner, bei Prof. Jorinde Voigt und ab 2017 bei Prof. Olaf Metzel. Dort wurde er 2020 Meisterschüler. Seine ortsbezogenen Arbeiten untersuchen die Spannung von Raumstruktur und Materialität. Neben Ausstellungsbeteiligungen in München stellte er bislang auch international in Budapest, Wien und Tel Aviv aus. Für die Ausstellung entstehen drei neue großformatige Messermalereien, die sich mit dem Thema der männlichen Seilschaften beschäftigen. Dabei sind nicht die Seilschaften gemeint, die durch ein Kletterseil verbunden sind, sondern Männer, die sich gegenseitig stützen um ihr berufliches Vorankommen zu sichern. Vom Egloffstein nutzt die Technik der Papierintarsie, um zwei malerische Motive miteinander zu verweben.
Bruno Wank (*1961 in Marktoberdorf) lebt und arbeitet in Görisried und München. Er studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er 1992 als Meisterschüler bei Olaf Metzel abschloss. Wank war langjähriger Leiter der Studienwerkstätte für Bronzeguss und Vizepräsident der Akademie. Zudem lehrte er an der Helwan-Universität in Kairo und war Kommissionsmitglied des Kunst-am-Bau-Programms QUIVID der Stadt München. Es werden zwei Werkgruppen präsentiert, die unterschiedliche Facetten seines künstlerischen Schaffens aufzeigen. Die drei Pastellzeichnungen wurden vom Künstler in einem experimentellen Ansatz gezeichnet: beidhändig und mit geschlossenen Augen. Die Zeichnungen spiegeln seine intuitive Geste wider, in der sich Unsicherheit und innere Bewegung visuell verdichten. Den Raum dominieren drei überlebensgroße schwarze Figuren aus der neunteiligen Serie ‚Allies‘. Die Skulpturen wirken wie Wächter, die in stummer Einigkeit miteinander verbunden sind – eine Art fragile Seilschaft. Ihre Form basiert auf kleinen, handtellergroßen Wachsfiguren, die Wank in der Hand modellierte. Diese wurden mithilfe von 3D-Technik um ein Vielfaches vergrößert, im Sanddruckverfahren hergestellt und mit Epoxidharz gehärtet. Trotz ihrer massiven Präsenz bleibt die Geste der Hand, ihr Ursprung im Haptischen, spürbar.
Eröffnung Donnerstag, 3. Juli 2025, 18 bis 21 Uhr (sic!) 19 Uhr Begrüßung und Einführung Dr. Ulrich Schäfert, 1. Vorsitzender Benita Meißner, Kuratorin
Öffnungszeiten zum Open Art Gallery Weekend Freitag, 4. Juli 2025, 12 bis 18 Uhr Samstag, 5. Juli 2025, 11 bis 18 Uhr, Rundgang 5 mit Sibylle Oberschelp 14 bis 16 Uhr Sonntag, 6. Juli 2025, 11 bis 18 Uhr
Programm zum Open Art Gallery Weekend: Meet The Artist Programm Meet the Artist: Freitag, 4. Juli 2025 15 bis 17 Uhr Manfred Mayerle
Samstag, 5. Juli 2025 12 bis 13 Uhr Friedrich Koller 15 bis 16 Uhr Bruno Wank & Peter Paul Rast
Sonntag, 6. Juli 2025 13 bis 14 Uhr Günter Nosch 15 bis 16 Uhr Peter Paul Rast 16 bis 17 Uhr Camill von Egloffstein
Sonntag, 6. Juli 2025, 12 Uhr ‚Outline‘ Musikalische Performance Studentinnen des Fachs Konzertdesign (Klasse: Hanni Liang, Hochschule für Musik und Theater München) mit Mira Foron, Sophia Nussbichler, Hanyu Xiao, Jana Förster, Emma Longo Valente
Ressource, Research, Reset Architektonische Transformation sakraler Räume Ausstellung mit dem Lehrstuhl für Entwerfen und Gestalten der TUM
Eröffnung Donnerstag, 10. April 2025, 18 bis 21 Uhr Ausstellung bis Donnerstag, 5. Juni 2025
Die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e. V. (DG) hat sich im Lauf ihrer Geschichte immer wieder mit Fragen des Kirchenbaus und der Ausgestaltung kirchlicher Räume beschäftigt. Im Jahr 2018 anlässlich der 125-Jahr-Feier unseres Vereins entwickelten wir die Wanderausstellung ‚Zusammenspiel – Kunst im sakralen Raum‘, sowie 2023 die Wanderausstellung ‚Kirche Raum Gegenwart‘ die dazu anregt, über Kirchenräume neu nachzudenken, da diese identitätsstiftend und oft ortsbildprägend sind.
Auch in modernen Gesellschaften sind Kirchen oft Orte der sozialen Zusammenkunft. Viele Kirchengemeinden engagieren sich sozial, etwa in der Obdachlosenhilfe oder der Flüchtlingshilfe. Kirchengebäude sind damit auch ein Symbol für soziale Verantwortung und ein Ort für gemeinschaftliches Engagement. In einer Zeit sinkender Mitgliederzahlen in den Gemeinden und dem damit verbundenen Rückgang des Bedarfs an kirchlichen Räumen ist es von zentraler Bedeutung, neue Konzepte für den jeweiligen Erhalt oder die Transformation dieser bedeutenden Bauwerke zu entwickeln.
,Ressource, Research, Reset – Architektonische Transformation sakraler Räume‘ schärft den Blick auf die Qualität von Kirchenräumen und präsentiert neue, innovative Nutzungen, um diese als Räume für die Gesellschaft und ihre Bedürfnisse zu erhalten. Das Projekt ist das Ergebnis einer Kooperation mit dem Lehrstuhl von Prof. Uta Graff für Entwerfen und Gestalten der Technischen Universität München (TUM). Das gleichnamige Masterprojekt startete im Sommersemester 2024 mit einer ersten Aufgabenstellung. Die Studierenden befassten sich mit der architektonischen Umformung der Kirche St. Johannes in Ingolstadt, des Architekten Theo Steinhauser aus dem Jahr 1964. Dabei galt es gleichermaßen den baulichen Bestand, wie den städteträumlichen Kontext zu studieren. Der Entwurf sollte neue Nutzungen, als auch bauliche und strukturelle Veränderungen berücksichtigen und diese in Form von Modellen, innenräumlichen Fotografien und Zeichnungen vermitteln.
Die Studierenden des Wintersemesters 2024/25 befassten sich mit der architektonischen Transformation und baulichen Ergänzung des Kirchenzentrums St. Mauritius in München Moosach, des Architekten Herbert Groethuysen aus dem Jahr 1967. Die Nutzung des seit August 2024 unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes war dieses Mal vorgegeben: es sollte eine Wohnnutzung entwickelt werden. Dabei galt es gleichermaßen den baulichen Bestand wie den städteträumlichen Kontext zu betrachten, über mögliche Formen des Wohnens in einer Gemeinschaft und deren räumlichen Bedarf nachzudenken.
Die drei Begriffe ‚Ressource‘, ‚Research‘ und ‚Reset‘ bilden das Fundament des Projektes: ‚Ressource‘ ist das architektonische Potenzial und die kulturelle Substanz der Kirchenräume; ‚Research‘ die Notwendigkeit, historische und strukturelle Aspekte der Bauwerke zu erforschen und ‚Reset‘ verweist auf die Chance auf einen Neuanfang und eine konstruktive Sichtweise auf diese bedeutenden Räume.
Die Ergebnisse der Projekte werden im DG Kunstraum präsentiert und ermöglichen einen Einblick in innovative Vorschläge für eine relevante und komplexe Fragestellung. Die Ausstellung knüpft an die Re* Vortragsreihe zum Thema Nachhaltigkeit im Bausektor an und wird von der Erzdiözese München und Freising sowie von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern unterstützt.
Programm Eröffnung Donnerstag, 10. April 2025, 18 bis 21 Uhr 19 Uhr Begrüßung und Einführung Prof. Uta Graff, TUM Benita Meißner, Kuratorin
Gespräche (1) Reset Donnerstag, 15. Mai 2025, 19 Uhr Prof. Per Pedersen, Architekt, Professur für Entwerfen und Bauen im Bestand an der BTU Cottbus 18.15 bis 18.45 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Benita Meißner und Prof. Uta Graff
(2) Ressource Dienstag, 20. Mai 2025, 19 Uhr Dr. Karin Berkemann, Kunsthistorikerin, Theologin und Initiatorin des Kirchenmanifests 18.15 bis 18.45 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Benita Meißner und Prof. Uta Graff
(3) Research Dienstag, 27. Mai 2025, 19 Uhr Prof. Dr. Albert Kirchengast, Architekt, Professur für Architekturtheorie mit Schwerpunkt Bauen im Bestand an der BTU Cottbus 18.15 bis 18.45 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Benita Meißner und Prof. Uta Graff
Finissage mit Performance Donnerstag, 5. Juni 2025, 19 Uhr Die Performance von Jin Lee (Tanz) und Alexander Gerner (Saxophon) spielt mit Bewegung und Klang im Raum und interpretiert den Ausstellungstitel ‚Ressource, Research, Reset‘.
Begleitprogramm ♲ Re* 6 Vortragsreihe zum Thema Nachhaltigkeit im Bausektor Mittwoch, 30. April 2025, 19 Uhr mit Gerhard Matzig, Journalist und Autor und Prof. Amandus Samsøe Sattler, Architekt
Die Ausstellung ‚Himmelsstürmer‘ zeigt zwei raumgreifende Installation der beiden Konzeptkünstler*innen Frenzy Höhne und Peter Kees, die das Höher, Schneller, Weiter unserer Zeit auf sehr ungewöhnliche wie auch feinsinnige Art reflektieren.
Dabei versteht Frenzy Höhne es sehr treffend und humorvoll aus Dingen des Alltags signifikante Bilder unserer zeitgenössischen Gesellschaft zu entwickeln. Die eigens für die Ausstellung entstandene, raumgreifende Installation ‚Bessermenschen-Babbel‘ versammelt unzählige kleine, kitschig anmutende Porzellanfiguren, die anhand ihrer Kleidung und ihrem Gestus an eine vergangene Zeit erinnern. Die Künstlerin lässt den Biedermeier unter einer poppigen Farbschicht verschwinden und versieht die Skulpturen mit weißen Taschen, die – mit Werbeslogans aus 2024 beschriftet – die Werte und Kultur unserer Gegenwart thematisieren. Jede Figur oder Figurengruppe erhält dabei mindestens zwei Botschaften, die von der Künstlerin mit Bedacht ausgewählt und kombiniert werden so trifft zum Beispiel ein „alles was dein Herz begehrt“ auf „wann hebst du ab vor Glück“. Auf einem himmelwärts strebenden schwarzen Regalturm schrauben sich ihre bunten ‚Bessermenschen‘ in die Höhe des Ausstellungsraums, den Botschaften und Verlockungen unendlicher Erneuerung und Selbstoptimierung der Werbung folgend, die grenzenlos neue Bedürfnisse erschafft. Neben der Anmutung von Warenregalen, lässt die Installation auch an den Turmbau zu Babel denken, der als mythologisches Bild der Selbstüberhöhung des Menschen gilt und dessen Fertigstellung mit der Verwirrung der einst gemeinsamen Sprache vereitelt wurde. In welche Höhen peitscht diese Sprache uns heute?
„Die Künste haben die Aufgabe, gesellschaftliche Prozesse zu reflektieren“, sagt Peter Kees, dessen Arbeiten immer wieder frische Denkanstöße liefern. Im DG Kunstraum zeigt er eine monumentale Skulptur: die Hülle einer Cessna 340 A, ein sechssitziges kleines Flugzeug aus den 1970er Jahren. 2023 wurde es erstmals anlässlich des von ihm initiierten und kuratierten Arkadien-Festivals im Ebersberger Forst gezeigt. Es trägt die Aufschrift „LIBERTÉ“ – eine Einladung zum Einsteigen und Losfliegen? Das Flugzeug ruht im Raum, gleich einer Hülle einer Insektenlarve und erzählt von einer bewegten Zeit, die einmal war. Die Lüfte, das All, ein Raum der Freiheit? Das war er vielleicht einmal, bevor mehr als 13.000 Satelliten die Erde umkreisten. Ab 2026 kann man mit Virgin Galactic für 250.000 bis 500.000 Dollar wöchentlich ins All durchstarten, oder man leistet sich einen Flug mit einer der privaten Raketen von SpaceX. Während das im Wald liegende Flugzeug unmittelbare Absturzfantasien erzeugen kann, konterkariert es im Ausstellungsraum die Idee von Freiheit an sich, denn ohne Flügel und ohne Motor vermittelt das Objekt vielmehr ein Bild der Ausweglosigkeit – eingepfercht im Raum, wie ein Singvogel im Käfig. Wie verlor das Flugzeug die Flügel? Das Bild des Ikarus schwingt mit; der Übermütige flog zu hoch in die Sonne und stürzte ab. Der Glaube an ewiges Wachstum darf gerne mit einem Fragezeichen versehen werden.
Frenzy Höhne (*1975 Dresden) studierte Philosophie und Pädagogik an der Leibniz Universität Hannover, Freie Kunst mit Diplom an der Hochschule für bildende Künste – HfbK Hamburg und war Meisterschülerin an der der Hochschule für Grafik und Buchkunst – HGB Leipzig, wo sie aktuell lebt und arbeitet. Scharfsinnig bedient sich die Konzeptkünstlerin aus einer Vielzahl von medialen Techniken; entwickelt Objekte, raumbezogene Skulpturen und Soundinstallationen, Fotografien, Grafiken und Zeichnungen, die die Werte und Bedürfnisse unseres gemeinschaftlichen Lebens auf vielschichtige Weise thematisieren und das Publikum auch im Rahmen performativer Interventionen und Aktionen im öffentlichen Raum unmittelbar integrieren. Ihre Arbeit wurde zuletzt vom LVR-Landesmuseum Bonn mit dem Leo Breuer Preis 2024 ausgezeichnet und in einer umfangreichen Einzelausstellung in der gkg – Gesellschaft für Kunst und Gestaltung in Bonn präsentiert. www.frenzy-hoehne.de
Peter Kees (*1965 in Bayreuth) befasst sich als Künstler mit Sehnsüchten, Idealen und Visionen. Seit der Biennale von Havanna 2006 hat er mehrfach einzelne Quadratmeter in europäischen Ländern annektiert und zu arkadischem Staatsgebiet erklärt. Als Arkadischer Botschafter vergibt er Visa und gewährt Asyl. Zu sehen waren seine Arbeiten u.a. auf der Mediations Biennale in Posen, im Museum of Contemporary Art Skopje, in La Capella Barcelona, im PAN Palazzo delle Arti Napoli, in der Neue Nationalgalerie Berlin, im Berliner Martin-Gropius-Bau, am Kunsthaus Bregenz, an der Kunsthalle Rostock oder beim Kunstfest Weimar. www.peterkees.de
Programm Eröffnung Donnerstag, 30. Januar 2025, 18 bis 21 Uhr 19 Uhr Begrüßung und Einführung Lioba Leibl, Geschäftsführender Vorstand Benita Meißner, Kuratorin
Die Ausstellung ‚DG. 33 bis 55‘ bietet einen umfassenden Einblick in eine prägende Phase des Vereins Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst und untersucht den Umgang mit der Kunstpolitik des nationalsozialistischen Staates sowie die Aktivitäten des Vereins während und unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Anhand von Originalartikeln und Schriftverkehr aus dieser Zeit werden die Herausforderungen und Reaktionen des Kunstvereins in einem politisch restriktiven Umfeld dokumentiert.
Der Kunstverein Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst e.V. wurde 1893 gegründet. Während des dritten Reiches garantierte die katholische Kirche und der Erzbischof von Freising die Unabhängigkeit des Vereins: er stand durch die katholische Kirche unter Konkordatsschutz. Das NS-Regime hatte keinen Zugriff auf den Verein und konnte diesen nicht der nationalsozialistischen Kunstpolitik unterstellen. Am 26. März 1946 unterzeichnete der Präsident der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst eine Erklärung, in der er versicherte, dass der Verein keine Anhänger*innen des Nationalsozialismus oder eine*n aktive*n Parteigenoss*innen in einflussreicher Stellung im Verein duldete.
Da das Bürogebäude am Wittelsbacherplatz 2, in dem sich auch die Räumlichkeiten der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst befanden, massiv im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, hatte der Kunstverein nach 1945 keine eigenen Ausstellungsräume mehr und organsierte daher Ausstellungen an verschiedenen anderen Orten in München sowie außerhalb. Die erste Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst unter dem Titel ‚zeitgenössische christliche Kunst‘ fand in der Neuen Sammlung München (Gartentrakt des Bayerischen Nationalmuseums) statt.
Die Archivschau ‚DG. 33 bis 55‘ ist besonders relevant, da die Vereinsgeschichte von 1933 bis 1955 bislang nur lückenhaft bekannt ist und die entsprechenden Unterlagen bisher nicht digitalisiert oder aufgearbeitet wurden. Die Präsentation regt zur Auseinandersetzung mit zentralen Fragen an: Wie ging die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst mit den Bedingungen des Nationalsozialismus um? Welche Ausstellungen und Vereinsaktivitäten gab es zu dieser Zeit? Welche Entwicklungen prägten die Nachkriegszeit?
Der Kunstverein hat in schwierigen Zeiten, insbesondere während des Nationalsozialismus, die Ausstellungstätigkeit fortgeführt, um die kulturelle Identität und die Freiheit der Kunst zu bewahren. Diese Kontinuität zeigt, wie wichtig es ist, kulturelle Werte auch in Krisenzeiten zu schützen und zu fördern. Die DG hat stets den Dialog zwischen Kunst, Kirche und Gesellschaft gefördert. Dies zeigt sich in ihrer Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler*innen und Institutionen. In der heutigen Zeit ist dieser interdisziplinäre Austausch ebenso wichtig, um gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Die Ausstellung läuft im Rahmen von ‚Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind‘ des Kulturreferats der Landeshauptstadt München / Public History München. www.public-history-muenchen.de
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München / Public History München und des Vereins Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V. München.
Im Jahr 2024 setzte ‚Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die dieses große Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchten. Das Jahresprogramm wurde von einem aufwendig gestalteten Kalender angekündigt und begleitet. Der Münchner Künstler Manfred Mayerle, langjähriges Mitglied des Kunstvereins, ließ sich von diesem Druckprodukt dazu inspirieren ein neues Zeichenbuch zu initiieren und füllte dieses täglich mit einer Zeichnung. Die Vielfalt der Arbeiten wird durch ein Video ablesbar, welches durch den Kalender und die Zeichnungen des vergangenen Jahres führt.
Das tägliche, kontinuierliche Zeichnen im kleinen Format ist Ausgangspunkt und Grundlage für viele seiner Arbeiten. So verfasst der Künstler schon immer auch zeichnerische Tagebücher. Akribisch hält er sich dabei an die von ihm gewählten Vorgaben zu Uhrzeit, Format oder Medium. Im DG Kunstraum wird eine Auswahl dieser Bücher einsehbar sein. Diese Präsentation wird gerahmt von der Werkserie ‚Kaiser Suite‘ an der Manfred Mayerle ebenfalls seit vielen Jahren arbeitet.
Anfangs war der Ausgangspunkt der Zeichnungen das Gegenständliche, die Figur, der Torso. Über die Jahre hat sich die Linie zunehmend verselbständigt und ist seit Beginn der 1990er-Jahre neben der Farbe sein zentrales Thema. Oft sind die Serien mit den Orten an denen sie entstehen verbunden und über die Titel noch ablesbar, wie zum Beispiel ‚Im Ziebland‘, sein Münchner Wohnort, oder ‚Djerassy‘ die während eines Studienaufenthalts in der Djerassy Foundation in Kalifornien entstanden sind.
Manfred Mayerle (*1939 in München) lebt und arbeitet in München, in der Jachenau sowie auf Mallorca. Nach seiner Jugend in München studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er als Meisterschüler, Assistent und von 1965 bis 1969 als Lehrbeauftragter tätig war. Studienaufenthalte führten ihn unter anderem nach Florenz, New York und Mexiko. Seit 1970 arbeitet Mayerle als freischaffender Bildender Künstler. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München. Sein vielseitiges Œuvre umfasst Zeichnungen, Malerei und Arbeiten im Kontext von Architektur und bewegt sich im Spannungsfeld zwischen freier künstlerischer Tätigkeit und raumbezogenen Projekten. Mayerles zeichnerisches und malerisches Werk entwickelte sich von den figurativen und erzählerischen Inhalten der 1960er-Jahre hin zu Körpern und Torsi, die in den 1980er- und 1990er-Jahren zunehmend abstrakter wurden. Darauf folgten farbige, grafische Zeichnungen, Bildkörper und Architekturinterpretationen, bei denen die Auseinandersetzung mit Linie, Farbe und Strukturen im Mittelpunkt steht.
Programm Eröffnung mit Neujahrsempfang Donnerstag, 9. Januar 2025, 18 bis 21 Uhr 19 Uhr Begrüßung Dr. Ulrich Schäfert Einführung in die Ausstellung Benita Meißner
Abendöffnung Donnerstag, 16. Januar 2025, bis 20 Uhr