DG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum DiskursGegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs Gegenwart

Re* 2
Stefan Lautner und Point of No Return
Donnerstag, 26. September 2024, 19 Uhr
DG Kunstraum

Donnerstag, 26. September 2024, 19 Uhr
Dipl. Ing. Univ. Stefan Lautner, Leiter des Baureferats der Ev.-Luth. Landeskirche in Bayern

mit Point of No Return (München)
Moderation: Helmut Braun, Kunstreferent der Ev.-Luth. Kirche in Bayern
Ort: DG Kunstraum

Unter dem Titel ‚Re*‘ laden der DG Kunstraum, der Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising sowie das Kunstreferat der Evangelischen Kirche in Bayern zu einer Veranstaltungsreihe rund um das drängende Thema der Nachhaltigkeit im Bausektor ein.

Jeweils zwei Referent*innen sprechen über ihr Engagement in diesem Bereich: Im Fokus steht eine nachhaltig-lebenswerte Zukunft in unseren Städten, es geht um Reduktion, Wiederverwendung, Recycling, Reparatur, Transformation und Neudenken. Die unterschiedlichen Potenziale von Institution und Innovation treffen aufeinander und daraus können neue Synergien in den Bereichen der Ökonomie, Ökologie und der Nutzung erwachsen. 

Wir bieten eine Plattform, um offen ins Gespräch zu kommen – was ist möglich, welche Bedürfnisse und Hürden gibt es auf der einen Seite und welche Möglichkeiten und Ideen gibt es auf der anderen Seite? Im Besonderen blicken wir auf die Kirchen als öffentliche Räume im Kontext des Stadtgefüges. Welche neue Nutzung könnten für die Stadtgesellschaft interessant sein?

Weitere Informationen zur Re* Vortragsreihe finden Sie hier

Eine Kooperation von
DG Kunstraum Diskurs Gegenwart
Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising
Kunstreferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Abb. 1&2: Re* Vortragsreihe, Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser
Abb. 3: Point of No Return Kollektiv

Vorschau
Ausstellung
Dazwischensein 8
Judith Egger
11. Oktober bis 7. November 2024

Dazwischensein 8
Judith Egger
(Möglichkeitsraum)

Fabian Hesse &
Mitra Wakil
(Filmprogramm)

Ausstellung von 11. Oktober bis 7. November 2024
Eröffnung Donnerstag, 10. Oktober 2024, 18 bis 21 Uhr

Im Jahr 2024 setzt ‚Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

Umhöhlt und von Dunkelheit umschlossen, Erdgeruch in der Nase, entzünde ich ein Feuer. Meine Wurzelhände wachsen tief, während der Geist weite Räume und Zeiten durchwandert bis zum Ursprung (kommen wir nicht alle aus einer Höhle?). Es drängt mich raus und ich lerne Tag und Nacht kennen, den Regen und die Energie der Sonne. Mir wachsen Blätter, Blüten und Früchte bis alles vermorscht und ich zurückkehre ins Dunkel, bereit für den nächsten Zyklus.“ Judith Egger

Judith Egger (*1973) lebt und arbeitet in München. Egger absolvierte eine Ausbildung zur Holzschnitzerin in Oberammergau und studierte Kommunikationsdesign an der FH Augsburg sowie am Royal College of Art in London. Unkontrolliertes organisches Wachstum, parasitäre Organismen und radikale Transformationsprozesse gehören zu ihren Forschungsgebieten – seit 2004 recherchiert sie unter anderem als Direktorin des parasitären Instituts für Hybristik und empirische Schwellkörperforschung die alles antreibende Lebenskraft, die Schwellkraft, die jedem Organismus innewohnt und die der Mensch in letzter Konsequenz nicht kontrollieren kann. Sie plädiert für eine neue Beziehung mit allem Lebendigen, welche nicht von Dominanz, Trennung und Unterwerfung geprägt ist, sondern vom Wissen über die gegenseitige Abhängigkeit und von tiefer Verbundenheit. Dabei bewegt sie sich mit Vorliebe in den Grenzbereichen von bildender Kunst, Installation und Performance. In Dazwischensein 8 wird Judith Egger an ihre Videoperformance-Reihe ‚Transmissions‘ anknüpfen. Nachdem sie seit 2018 mit Pflanzen, Tieren, dem Wasser und dem Wind performativ Kontakt aufgenommen hat, wendet sie sich nun dem Feuerelement zu. Die Kraft des Feuers steht für radikale Transformation, für ein maximales Dazwischen und genau diesen Vorgang möchte sie künstlerisch ausloten (ohne dabei zu verbrennen).

Gesprächspartner: Thorsten Nolting (*1964) ist studierter Theologe und arbeitet als Pfarrer, Publizist und Ausstellungsmacher. Er lehrte Philosophie im Fachbereich Grafikdesign an der Hochschule Düsseldorf und war bis 2022 Vorstandssprecher der Diakonie München und Oberbayern. Aktuell ist Nolting Geschäftsführer des Bethels im Norden und Redakteur der Zeitschrift Kunst und Kirche – Magazin für Kritik, Ästhetik und Religion.

Fabian Hesse (*1980 in Augsburg) ist ein interdisziplinärer Künstler, der sich mit digitaler Fertigung beschäftigt. In seiner Praxis konzentriert sich Hesse auf das Tech-Wissen der digitalen Produktion und Materialtransformationen im Zuge des technologischen Wandels. Er nutzt 3D-Druck, Modellierungsverfahren und Algorithmen, aus denen er abstrakte Skulpturen, performative Situationen, Partituren und experimentelle Workshop-Formate schafft. Unter dem Namen Hesse & Wakil arbeitet er eng mit Mitra Wakil (*1975 in Kabul/Afghanistan) zusammen. In seinen experimentellen Formaten erkundet Hesse neue Ansätze für soziale, materielle und strukturelle Veränderungen der Gesellschaft im Zuge der rasanten Entwicklung der Technik. Er nutzt die Möglichkeiten von Technologien und Materialien, um die Auswirkungen des Digitalisierungsprozesses auf Kunst und Gesellschaft zu untersuchen. Dabei reflektiert er Themen wie Mensch-Maschine-Interaktion, Copy, Glitch, Visualisierung und das Verbergen von Informationen. 2014 bis 2016 war Hesse Kurator bei Lothringer13_Florida in München. Von 2018 bis 2020 hatte Hesse einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste HFBK, seit 2020 ist er Professor an der HGB Leipzig.

Filmprogramm
Fabian Hesse & Mitra Wakil

Programm
Eröffnung
Donnerstag, 10.Oktober 2024, 18 bis 21 Uhr
Einführung 19.30 Uhr

Judith Egger im Gespräch mit Thorsten Nolting
Donnerstag, 17. Oktober 2024, 19 Uhr

Finissage mit Musik
Donnerstag, 7. November 2024, 19 Uhr

Dazwischensein ist ein Projekt in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Urner Institut Kulturen der Alpen und der Stiftung Lucerna. Mit freundlicher Unterstützung der Curt Wills-Stiftung und der Förderung des Vereins Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München. Das Projekt wurde ermöglicht durch das Förderprogramm BBK – Verbindungslinien aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Die Ausstellungsarchitektur wird in Kooperation mit der treibgut Materialinitiative erstellt.

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Abb.: Judith Egger, Dark Collage Nr.15, 2019, Kohle und Tonpapier, Foto: Walter Bayer

Zwischen den Zeilen‘
Schüler*innen Workshops
mit Filomele

2024 widmet sich der DG Kunstraum den gedanklichen und künstlerischen Aspekten des Dazwischenseins.

Nach einer kurzen Ausstellungsführung wollen wir im Kreativworkshop das Dazwischen aufgreifen und untersuchen. Das Ich und das Andere, das Hier und Anderswo, die digitale und analoge Welt… das Dazwischen ist weder das Eine noch das Andere und lädt ein, darüber nachzudenken, welche Beziehung zwischen den Gegensätzen besteht. 

Diese Themen greifen wir auf und gestalten unsere eigenen Mini-Zines – gefaltete Heftchen, die mit winzigen Zeichnungen, Botschaften oder Collagen befüllt zu kleinen Mixed-Media Kunstwerken werden. Die Kinder und Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, den Raum und Anleitung, über ihr eigenes ‚Dazwischensein‘ in ihrem Leben nachzudenken und es künstlerisch zu verarbeiten. Die Mini-Zines werden bei Einverständnis der einzelnen Teilnehmer*innen auch ausgestellt in einer sich fortschreibenden Installation im DG Kunstraum: es entsteht ein Austausch, der den DG Ausstellungs- mit dem Kreativraum verbindet.

Das Angebot richtet sich jeweils an zwei verschiedene Zielgruppen, jedoch mit dem gleichen gedanklichen Überbau.

Offener Workshop
Kinder, Einzelpersonen
Max. Teilnehmer*innen: 10 (1 Workshopleitung)
Alter: 8 bis 15 Jahre
Anmeldung: über den DG Kunstraum info@dg-kunstraum.de
Dauer: 2 Stunden inkl. kurzer Pause
Termin: Mittwoch, 20. November 2024 (Buß- und Bettag), 9 bis 13 Uhr
**Termin am Dienstag, 30. Juli 2024 entfällt!**


Geschlossener Workshop
Schulklassen, Gruppen, Organisationen
Max. Teilnehmer*innen 20 (2 Workshopleitungen)
Alter: 10 bis 18 Jahre
Anmeldung: Auf Anfrage über den DG Kunstraum info@dg-kunstraum.de oder Filomele post@filomele.de
Dauer: 2 Stunden inkl. kurzer Pause

Hinweise
Die Workshops sind kostenlos. Eine Anmeldung ist dringend erforderlich. Die Veranstaltungen richten sich an Kinder und Jugendliche, Schüler*innen. Im DG Kunstraum gibt es Wasser und Tee, Materialien oder spezielle Kleidung werden nicht benötigt bzw. vom DG Kunstraum gestellt.

Barrierefreiheit
Die Räumlichkeiten sind mit dem Rollstuhl über den rückwärtigen Eingang ebenerdig zu erreichen. Bitte klingeln Sie am Vordereingang, so können wir Ihnen den Eingang über den Innenhof öffnen. Dieser liegt bei Siemens und ist über den Durchgang direkt rechts neben dem DG Kunstraum zugänglich. Der vordere Haupteingang führt über zwei Stufen nach unten in den Ausstellungsraum. Unsere Angebote richten sich generell auch an Interessierte mit Behinderung. Bitte wenden Sie sich im Vorfeld an uns, um individuelle Fragen zu klären.

In Kooperation mit Filomele und Musenkuss
Unterstützt durch die Curt Wills Stiftung


Abb.: Schüler*innenworkshop zum Dazwischensein mit Filomele / Klaus Erika Dietl und Steffi Müller, Dazwischensein 1 Bettina Khano und Dazwischensein 2 Simona Andrioletti, DG Kunstraum 2024, Fotos: Dr. Alexandra Cerny, Benita Meißner, Steffi Müller

Dazwischensein
Möglichkeitsräume
Jahresprogramm 2024

DE
Im Jahr 2024 setzt ‚Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

Mit dem Jahresprogramm steht nicht nur die Förderung der Künste im Fokus, sondern auch die Intensivierung des Diskurses von Mensch und Gegenwart. Für den DG Kunstraum heißt das, sich in ein diskursives Spannungsfeld zu bewegen.

Auf welche Weise kann ein Ausstellungsraum auf die Entwicklungen einer Gesellschaft reagieren? Wie entsteht ein einladendes Umfeld, sodass Menschen ins Gespräch kommen, neue Ideen und Perspektiven entwickelt werden können oder man einfach nur ein wenig die Seele baumeln lassen kann? Die Kunst hat das Potential uns ins Ungewisse zu leiten und Fragen aufzuwerfen. Mit ‚Dazwischensein‘ möchten wir diesen Fragen nachgehen und einen Vermittlungsraum schaffen, der Ausstellungsraum bleibt, aber auch zum Verweilen einlädt.

Die vorhangähnliche, im Verlauf variierende Intervention ‚Hemdchen´ von Bettina Khano teilt die Räumlichkeiten in einen Diskursraum und den Möglichkeitsraum mit Werken von neun Künstler*innen.

Dazwischensein 1–9
Möglichkeitsräume
2024
(1) Bettina Khano – 19. Januar bis 15. Februar
(2) Simona Andrioletti – 23. Februar bis 21. März
(3) Viron Erol Vert – 29. März bis 25. April
(4) Andrea Wolfensberger – 3. Mai bis 29. Mai
(5) Manuela Illera – 7. Juni bis 4. Juli
(6) Katrin Bittl – 12. Juli bis 8. August
(7) Sandra Boeschenstein – 6. September bis 2. Oktober
(8) Judith Egger – 11. Oktober bis 7. November 
(9) Cana Bilir-Meier – 15. November bis 12. Dezember 

Eröffnungen jeweils am Vorabend ab 18 bis 21 Uhr

Gesprächspartner*innen
Simon Biallowons, Dr. Claudia Büttner, Dr. Michael Hirsch, Thorsten Nolting, Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati, Prof. Dr. Boris Previšić, Carlos Maria Romero aka Atabey, Dr. Ulrich Schäfert, Christian Uhle.

Filmprogramm
Thomas Bratzke, Lion Bischof, Franziska Cusminus, Empfangshalle, Philipp Gufler, Manaf Halbouni, Manuela Illera, Karen Irmer, Sven Johne, Yulia Lokshina, Judith Neunhäuserer, Nnenna Onuoha, Sonya Schönberger u.a..

In Kooperation mit
Institut Kulturen der Alpen
Stiftung Lucerna
Marco Volken (Alpine Fotografie)
pre-art
Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Religionsgeschichte, LMU München 

Öffnungszeiten während laufender Ausstellungen
Dienstag bis Freitag, 12 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung

Geschlossen: Feiertags, Faschingsdienstag


Abb 1 Ausstellungsansicht Dazwischensein 1 Bettina Khano, DG Kunstraum 2024, Fotos: Gerald von Foris
Abb 2 Jahresvorschau Dazwischensein 1 – 9. Möglichkeitsräume 2024, Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser
Abb 3 Bettina Khano, Hemdchen, 2023 (Ausschnitt), Vorhang aus Kunststoff, 642×345cm

EN
In 2024, ‚Dazwischensein‘ (Being in between) will provide the intellectual superstructure for nine short, individual artistic presentations that examine the topic in its various aspects. Being in between can be a thought, state or even a feeling. We want to understand being in between as an opportunity to see more and to grasp different perspectives at the same time.

The annual program not only focuses on promoting the arts, but also on intensifying the discourse on people and the present. For the DG Kunstraum this means moving into a discursive field of tension.

In what way can an exhibition space react to the developments of a society? How does an inviting environment arise so that people can talk, new ideas and perspectives can be developed or you can just unwind for a while? Art has the potential to lead us into the unknown and raise questions. With ‚Dazwischensein‘ we want to explore these questions and create a mediation space that remains an exhibition space, but also invites you to linger.

The curtain-like intervention ‚Hemdchen‘ by Bettina Khano, which varies over time, divides the space into a space of discourse and the ‚Möglichkeitsraum‘ (a space of possibility) with works by nine artists.

Dazwischensein 1–9
Spaces of possibility
2024
(1) Bettina Khano – January 19th to February 15th
(2) Simona Andrioletti – February 23rd to March 21st
(3) Viron Erol Vert – March 29th to April 25th
(4) Andrea Wolfensberger – May 3rd to May 29th
(5) Manuela Illera – June 7th to July 4th
(6) Katrin Bittl – July 12th to August 8th
(7) Sandra Boeschenstein – September 6th to October 2nd
(8) Judith Egger – October 11th to November 7th
(9) Cana Bilir-Meier – November 15th to December 12th

Openings the evening before from 6 p.m. to 9 p.m

Interlocutors
Simon Biallowons, Dr. Claudia Büttner, Dr. Michael Hirsch, Thorsten Nolting, Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati, Prof. Dr. Boris Previšić, Carlos Maria Romero aka Atabey, Dr. Ulrich Schäfert, Christian Uhle.

Film program
Thomas Bratzke, Lion Bischof, Franziska Cusminus, Empfangshalle, Philipp Gufler, Manaf Halbouni, Manuela Illera, Karen Irmer, Sven Johne, Yulia Lokshina, Judith Neunhäuserer, Nnenna Onuoha, Sonya Schönberger and others.

In cooperation with
Institut Kulturen der Alpen
Stiftung Lucerna
Marco Volken (Alpine Fotografie)
pre-art
Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Religionsgeschichte, LMU München 


Fig 1 Exhibition view of Dazwischensein 1 Bettina Khano, DG Kunstraum 2024, photos: Gerald von Foris
Fig 2 Annual preview of Dazwischensein 1 – 9. Möglichkeitsräume 2024, design: Bernd Kuchenbeiser
Fig 3 Bettina Khano, Hemdchen, 2023 (detail), plastic curtain, 642×345cm

Vorschau
Ausstellung
Dazwischensein 9
Cana Bilir-Meier
15. November bis 12. Dezember 2024

Dazwischensein 9
Cana Bilir-Meier
(Möglichkeitsraum)

Yulia Lokshina
Cana Bilir-Meier
(Filmprogramm)

Ausstellung von 15. November bis 12. Dezember 2024
Eröffnung Donnerstag, 14. November 2024, 18 bis 21 Uhr

Im Jahr 2024 setzt ‚Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

Cana Bilir-Meier (*1986 in München) lebt und arbeitet in München und Wien. Sie studierte Kunst und Digitale Medien sowie Film und Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste in Wien und an der Sabancı-Universität in Istanbul. Sie arbeitet als Filmemacherin und Künstlerin sowie in Kunst- und Kulturvermittlungsprojekten. Ihre filmischen, performativen und textbasierten Arbeiten bewegen sich an den Schnittstellen zwischen Archivarbeit, Textproduktion, historischer Forschung, zeitgenössischer Medienreflexivität und Archäologie. Sie ist Mitbegründerin der Initiative zum Gedenken an Semra Ertan und Co-Herausgeberin des Gedichtbandes „Mein Name ist Ausländer – Benim Adım Yabancı“. 2021 war sie Vertretungsprofessorin für Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste München.

Gesprächspartner: Simon Biallowons (*1984) ist studierter Philosoph, Journalist und Buchautor. Als Reporter war er weltweit tätig, seine Bücher beschäftigen sich in erster Linie mit philosophischen und religiös-spirituellen Themen. Er arbeitete als Korrespondent in Rom, lebte im Nahen Osten und berichtete als Reporter für verschiedene Medien aus vielen Ländern. Biallowons ist Verfasser mehrerer Bestseller und derzeit Geschäftsführer und Cheflektor des Herder Verlages.

Yulia Lokshina (1986 in Moskau, Russland) studierte Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Ihre Film- und Videoarbeiten beschäftigen sich mit der Interferenz sozialer Umgebungen und ihrer Protagonistinnen. Ihr Abschlussfilm – gleichsam künstlerisches wie politisches Projekt – ‚Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit‘ befasst sich mit Leiharbeit und Arbeitsmigration aus dem europäischen Osten in Deutschland, Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe und des Klassenbewusstseins und wurde mit dem Max Ophüls Preis für den besten Dokumentarfilm 2020 ausgezeichnet. Ihre Arbeit fragt kritisch: Wie sprechen wir über Dinge, die uns angehen? Wer trägt für was Verantwortung? Was wird zu einem Thema? Sie arbeitet im Grenzbereich von Film und Wissenschaft am Forum Internationale Wissenschaft Bonn, sowie in offenen Formationen mit befreundeten Künstler*innen.

Programm
Eröffnung mit Performance
Donnerstag, 14. November 2024, 18 bis 21 Uhr
Einführung 19.30 Uhr

Rap-Kinderworkshop
Mittwoch, 20. November, tba

Cana Bilir-Meier im Gespräch mit Simon Biallowons
Dienstag, 26. November 2024, 19 Uhr

Finissage mit Musik
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 19 Uhr

Dazwischensein ist ein Projekt in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Urner Institut Kulturen der Alpen und der Stiftung Lucerna. Mit freundlicher Unterstützung der Curt Wills-Stiftung und der Förderung des Vereins Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München. Das Projekt wurde ermöglicht durch das Förderprogramm BBK – Verbindungslinien aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Die Ausstellungsarchitektur wird in Kooperation mit der treibgut Materialinitiative erstellt.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist image.png
Abb.: Cana Bilir-Meier, This Makes Me Want to Predict The Past, 2019, Filmstill

Dazwischensein 2 
Simona Andrioletti
Text me when you get home
Performance im DG Kunstraum 2024

Für Dazwischensein 2 knüpft Simona Andrioletti im Möglichkeitsraum mit an das Projekt ‚If It Feels Wrong It Is Wrong‘ an, welches sie 2020 als Sensibilisierungskampagne zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt ins Leben gerufen hat. 



‚Text me when you get home <3‘ ist eine Installation bestehend aus zwölf Merinowolldecken, die an einem Aluminiumrahmen angeordnet sind. Auf jeder Decke finden sich Sätze zu psychischer Gesundheit, Gewalt und geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Grafiken erinnern an den Stil von sog. Fanzines, Amateurmagazine, die Mitte der 1950er Jahre in den USA aufkamen. Obwohl die abgedruckten Sätze unangenehm und unbequem sein mögen, können die Besucher*innen in der weichen Wolle vorübergehend Schutz finden, sie berühren und sich darin einwickeln.

Zwei FLINTA* aktivieren die Installation mit einer Performance und nehmen tänzerisch das Thema Gewalt und Selbstverteidigung auf. Die Aufführung mündet in ein ein Live-Konzert von Gündalein, die das Lied ‚If it Feels Wrong it is Wrong‘ singt, das von Simona Andrioletti und Gündalein gemeinsam geschrieben wurde.

Simona Andrioletti (Konzept)
Younsik Kim (Kamera)
Nicola Kötterl (Choreografie)
Wiebke Dobers und Eléonore Barbara Bovet (Performance)
Gündalein (Gesang)
Nicolas Maximilian (Musik)
Noah Kretschmann (Beat)
Felix Neumann (Grafikdesign)

Das Projekt wurde ermöglicht durch das Förderprogramm BBK – Verbindungslinien aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Dazwischensein ist ein Projekt in Kooperation mit der LMU, Ludwigs-Maximilians-Universtität München, Urner Institut Kulturen der Alpen‘ und der Stiftung Lucerna. Mit freundlicher Unterstützung der Curt Wills-Stiftung und der Förderung des Vereins Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München.

Plakate
Dazwischensein 1–9

Plakat
Dazwischensein 1–9

(1) Bettina Khano 19. Januar bis 15. Februar
(2) Simona Andrioletti 23. Februar bis 21. März
(3) Viron Erol Vert 29. März bis 25. April
(4) Andrea Wolfensberger 3. Mai bis 29. Mai
(5) Manuela Illera 7. Juni bis 4. Juli
(6) Katrin Bittl 12. Juli bis 8. August
(7) Sandra Boeschenstein 6. September bis 2. Oktober
(8) Judith Egger 11. Oktober bis 7. November
(9) Cana Bilir-Meier 15. November bis 12. Dezember

Limitierte Auflage (je 10 Stück pro Setzung)
DIN A0, ca. 80 x 120 cm
Je EUR 5,-
Erhältlich im DG Kunstraum oder unter info@dg-kunstraum.de

**Sonderplakate**
Elektronische Kammermusik
Pole
Sunroof

limitierte Auflage 
DIN A0, ca. 80 x 120 cm 
EUR 10,-

Abb. 1–7: Plakate Dazwischensein 1–7, Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser
Abb. 8: Außenansicht DG Kunstraum 2024, Foto: Gerald von Foris
Abb. 9: Plakat Sonderkonzert Elektronische Kammermusik Pole und Sunroof, Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser

Dazwischensein
Diskursraum
Bücher, Gespräche und Filmprogramm 2024

Auf welche Weise kann ein Ausstellungsraum auf die Entwicklungen einer Gesellschaft reagieren? Wie entsteht ein einladendes Umfeld, sodass Menschen ins Gespräch kommen, neue Ideen und Perspektiven entwickelt werden können oder man einfach nur ein wenig die Seele baumeln lassen kann? Die Kunst hat das Potential uns ins Ungewisse zu leiten und Fragen aufzuwerfen. Mit ‚Dazwischensein‘ möchten wir diesen Fragen nachgehen und einen Vermittlungsraum schaffen, der Ausstellungsraum bleibt, aber auch zum Verweilen einlädt.

Die vorhangähnliche, im Verlauf variierende Intervention ‚Hemdchen´ von Bettina Khano teilt die Räumlichkeiten in einen Diskursraum und den Möglichkeitsraum mit Werken von neun Künstler*innen.

Der Diskursraum lädt mit seinen eigens dafür konzipierten Sitzmöbeln ein, sich mit dem kuratierten Filmprogramm und dem wechselnden Buchangebot auseinanderzusetzen. In diesem Raum laden wir auch zu Künstler*innengesprächen mit jeweils einem*r Geisteswissenschaftler*in ein. 

Hierbei wird ‚Dazwischensein‘ aus verschiedenen Warten besprochen, darunter Intersektionalität , Denken & Fühlen sowie (Un-)Kontrollierbares vor allem im Hinblick auf die Beziehung Mensch und Natur.

Gesprächspartner*innen
Simon Biallowons, Dr. Claudia Büttner, Dr. Michael Hirsch, Thorsten Nolting, Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati, Prof. Dr. Boris Previšić, Carlos Maria Romero aka Atabey, Dr. Ulrich Schäfert, Christian Uhle.

Filmprogramm
Thomas Bratzke, Lion Bischof, Franziska Cusminus, Empfangshalle, Philipp Gufler, Manaf Halbouni, Manuela Illera, Karen Irmer, Sven Johne, Yulia Lokshina, Judith Neunhäuserer, Nnenna Onuoha, Sonya Schönberger u.a..

Abb.: Ausstellungsansicht Dazwischensein Diskursraum, Dazwischensein 1 – 3, DG Kunstraum 2024, Fotos: Gerald von Foris

Ausstellung
Dazwischensein 5
Manuela Illera
7. Juni bis 4. Juli 2024

Dazwischensein 5
Manuela Illera
(Möglichkeitsraum)

Manuela Illera
Philipp Gufler
(Filmprogramm)

Ausstellung von 7. Juni bis 4. Juli 2024
Eröffnung Donnerstag, 6. Juni 2024, 18 bis 21 Uhr

Information in English can be found here.

Im Jahr 2024 setzt ‚Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

Die kolumbianische Künstlerin Manuela Illera entwickelt die Installation ‚Piedras Lunares‘ (Mondsteine) eigens für den DG Kunstraum und knüpft dabei an ihr letztes Projekt ‚Lenguas Solares‘ (Sprachen der Sonne) an, das sie für das Istituto Cervantes in München geschaffen hat. Diese Installation beschäftigt sich mit der spanischen Sprache als Instrument der Kolonialisierung und lenkt die Aufmerksamkeit auf vergessene und unbekannte Muttersprachen aus Südamerika. Es ist das zweite Projekt in einer Reihe ortsspezifischer, dekolonialer Praktiken mit ihrer Diplomarbeit ‚Sentimental Disobedience‘ im Jahr 2023, in der Illera eine neue Lesart der Wandteppiche in der Historischen Aula der Akademie der Bildenden Künste München anregt, die klassische Raffael-Gemälde zeigen: Denkmäler westlicher Vorstellung von Wissen und Schönheit. ‚Piedras Lunares‘ ist nun der dritte Teil in dieser Reihe.

In ihrer künstlerischen Praxis untersucht Illera die Auswirkungen des Kolonialismus auf Kultur- und Machtstrukturen. Die Missionierung des amerikanischen Kontinents vor fünf Jahrhunderten war das Ergebnis eines politischen Ereignisses. Der italienische Seefahrer Christophorus Columbus unternahm vier Reisen für die spanische Krone zwischen 1492 und 1504 auf der Suche nach einem einfachen Seeweg nach Indien. Nach einem Studium der Schriften von Augustinus und Pierre d’Ailly war er der Überzeugung, dass die Welt nur noch 150 Jahre bestehen würde. Er fühlte sich daher berufen das Christentum den Indianern, wie die indigenen Völker Amerikas genannt wurden, zu predigen. Die Evangelisierung Lateinamerikas, die durch die ‚Entdeckungsreisen‘ eingeleitet und durch päpstliche Erlasse verstärkt wurden, führte zur Zwangskonvertierung und Unterwerfung der indigenen Bevölkerung. Bartolomé de Las Casas dokumentierte diese brutalen Praktiken und wies bereits im Jahr 1542 auf die Gewalt und Zerstörung der einheimischen Kulturen hin.

Heute forscht die indigene Wissenschaftlerin Nicolle Torres Sierra im Bereich der Linguistik an der Wiederherstellung von Muysc Cubun, der Muttersprache des heutigen Bogotá. Torres Sierra ist Mitglied der Muysca-Gemeinschaft von Suba, einem Gebiet, das seit mehr als 100 Jahren ein indigenes Reservat ist. Die Wiederherstellung der Bräuche und des Glaubens ihrer Vorfahr*innen wurde durch die Evangelisierungsprozesse zu einem sehr schwierigen Unterfangen. Die Koexistenz der unterschiedlichen Kulturen hat zu einer Mischung von Glaubenssätzen und Synkretismen geführt, die die indigene Kultur für immer verändert haben.

Illera arbeitet bewusst mit Expert*innen, anderen Künstler*innen, Designer*innen und Mitgliedern der genannten Communities in diesem Projekt zusammen, um ihrer Praxis vielfältige Perspektiven zu verleihen und es den Besucher*innen zu ermöglichen, verdrängte Kulturgeschichten durch Klang- und Bildsprache zu erkunden. In ‚Piedras Lunares‘ ähneln die zentralen Gestaltungselemente – ein Fledermauskopf und ein ‚Tunjo‘ (Votivfigur) – Kirchenfenstern. Diese Symbole, die auch in den bewegten Bildern vorkommen, stellen Codes dar, die westliche Betrachter*innen für alternative Sichtweisen sensibilisieren wollen und eine spirituelle Wiedergutmachung einfordern.

Basierend auf historischen Dokumenten aus der Kolonialzeit besteht die Klanginstallation aus Audiodateien mit christlichen Gebeten, die aus dem Altkastilischen ins Muysc Cubun übersetzt wurden und von Nicole Torres Sierra in Bogotá aufgenommen wurden. Die christliche Ausrichtung des Ausstellungsraumes ist ein konzeptionelles Element, das dazu beiträgt, dass die Setzung als ortsspezifische, dekoloniale Praktik bezeichnet werden kann.

Mit Atabey Mamasita eröffnet die Künstlerin performativ einen Kraftraum, um sich mit der Geschichte der Christianisierung und den Strategien des Widerstands und der Reparatur, die darauf folgten, auseinanderzusetzen. Zur Finissage werden das Duo Suba Chune (Nicolle Torres und Alejandro Durán) in Begleitung von La Jaguara und El Rayo die Klanginstallation mit traditionellen indigenen Instrumenten aktivieren.

Piedras Lunares‘ (Mondsteine) ist ein Projekt von und mit Manuela Illera (Konzept), Nicolle Torres (Research), Guadalupe Arribas (Design), David Blitz (Klanginstallation), Merlin Stadler (Animation), Atabey Mamita (Performatives Künstleringespräch), Benita Meißner (Kuratorin)

Manuela Illera (*1988 in Bogotá, Kolumbien) lebt und arbeitet in München. Sie studierte Malerei in Buenos Aires und Bildende Kunst an der Universidad Javeriana in Bogotá. Bis 2023 studierte sie Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Julian Rosefeldt. Illeras Werke sind eng verwoben mit ihrer feministischen Praxis, die durch die migrantische Perspektive geprägt ist. Ihre interdisziplinäre Arbeit beschäftigt sich mit zeitbasierten Medien und der Verbindungen aus Klang- und Darstellenden Künsten. Dabei verarbeitet sie Themen wie Dekolonialität, Queerness, Körper und subversive Identitäten. Illera ist Mitbegründerin der Band ‚Cosmica Bandida‘, Co-Direktorin des dekolonialen Musikfestivals ‚La Retornona‘ in Bogotá und produziert den feministischen Podcast ‚Extravagant Mortals‘.

Gesprächspartner*in: Atabey Mamasita (bürgerl. Carlos Maria Romero *1979) ist Künstler*in und Kurator*in mit Fokus auf Praktiken des kulturellen Erbes, die für historisch marginalisierte Communitys und sozialen Zusammenhalt relevant sind. Unter anderem war Atabey Mamasita Co-Kurator*in am Museu de Arte do Rio in Rio de Janeiro und Kurator*in des Contemporary Dance University Festivals in Bogotá. Aktuell ist Atabey Mamasita Kurator*in für Performative Praktiken im Haus der Kulturen der Welt in Berlin.

Philipp Gufler (*1989 in Augsburg) lebt in Amsterdam und München und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. In seiner künstlerischen Arbeitsweise vereint Philipp Gufler verschiedene Medien. Darunter fallen Siebdrucke auf Stoff und Spiegel, Künstlerbücher, Performances und Videos. Darüber hinaus spielen der menschliche Körper und Aids eine wichtige Rolle in seinen Kunstwerken, zum Beispiel bei den Videoinstallationen ‚The Responsive Body‘ oder ‚Becoming-Rabe‘. 2015 erhielt er den Bayerischen Kunstförderpreis, 2020 den Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung und 2021 den niederländischen Royal Award for Painting. Er ist aktives Mitglied im selbstorganisierten Forum Queeres Archiv München. Zuletzt waren seine Arbeiten in der Einzelausstellung ‚Dis/Identificationin‘ in der Kunsthalle Mainz zu sehen.

Filmprogramm
Philipp Gufler
Lana Kaiser, 2020
Film, 13 Minuten
Rory Pilgrim (Musik), Julia Swoboda (Kamera), Nathalie Bruys (Ton), Theo Cook (Grading), Hammann Von Mier Verlag (Begleitende Publikation). In Erinnerung an Lana Kaiser (1985–2018)

Der Münchner Künstler Philipp Gufler widmet seinen Film ‚Lana Kaiser‘ der gleichnamigen Person, die im Jahr 2018 bei einer Kreuzfahrt auf dem Weg nach Nordamerika verschwand. Lana Kaiser ist der angenommene Name der Person, die als Daniel Küblböck vor 20 Jahren in diversen Castingformaten des Privatfernsehens bekannt wurde. Der Film ist eine Kritik an den Medien in Bezug auf die Darstellung von queeren Personen. Gufler arbeitet dabei mit hochemotionalen Collagen, die aus Videoaufnahmen der Fernsehsender und einer eigenen Interpretation der Figur bestehen, und schafft so ein queeres Denkmal.

Manuela Illera
Animal Ventus, 2023
Film, 30 Minuten
León Rivera (Darsteller), Valentina Romero (Make-Up & Kostüm), León Rivera und Cosmica Bandida
(Musik & Sound)

Manuela Illera konzipierte den Kurzfilm ‚Animal Ventus‘ (ebenfalls produziert als Konzept-Musikalbum für Kinder) mit großem Feingefühl gemeinsam mit León Rivera einem migrantischen Jungen. Der Achtjährige lädt uns ein, in seine Welt des Tanzes, der Animalität, Verletzlichkeit, und Wut einzutauchen.

Programm
Eröffnung
Donnerstag, 6. Juni 2024, 18 bis 21 Uhr
Begrüßung und Einführung 19.30 Uhr
Dr. Richard Graupner, Geschäftsführender Vorstand
Benita Meißner, Kuratorin

Power Space Opening
Performatives Künstleringespräch mit Atabey Mamasita
Mittwoch, 26. Juni 2024, 19 Uhr
Die Performance findet auf Englisch statt.

Power Space Closing
Finissage mit Suba Chune und La Jaguara & El Rayo
Donnerstag, 4. Juli 2024, 19 Uhr

Dazwischensein ist ein Projekt in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Urner Institut Kulturen der Alpen und der Stiftung Lucerna. Mit freundlicher Unterstützung der Curt Wills-Stiftung und der Förderung des Vereins Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München. Das Projekt wurde ermöglicht durch das Förderprogramm BBK – Verbindungslinien aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

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Abb.: 1–12: Ausstellungsansichten Dazwischensein 5 – Manuela Illera, DG Kunstraum 2024, Fotos: Gerald von Foris, Grading: Guadalupe Arribas
Abb. 13: Dazwischensein 5 – Manuela Illera, DG Kunstraum 2024, Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser

Ausstellung
Dazwischensein 4 
Andrea Wolfensberger
3. Mai bis 29. Mai 2024

Dazwischensein 1–9
Möglichkeitsräume
2024

Dazwischensein 4
Andrea Wolfensberger
(Möglichkeitsraum)

Manaf Halbouni
Judith Neunhäuserer
(Filmprogramm)

Ausstellung von 3. Mai bis 29. Mai 2024
Eröffnung Donnerstag, 2. Mai 2024, 18 bis 21 Uhr

Im Jahr 2024 setzt ‚Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Dazwischensein kann ein Gedanke, Zustand oder auch ein Gefühl sein. Wir wollen Dazwischensein als Möglichkeit begreifen, mehr zu sehen und verschiedene Sichtweisen gleichzeitig in sich zu erfassen.

Als Teil eines größeren Verbundprojektes nähert sich ‚Dazwischensein 4‘ künstlerisch an das inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekt ‚Grenzgänge‘ an, mit Fachleuten aus der Religionswissenschaft, der Kultur- und Literaturwissenschaft, der Theologie, Philosophie, Ethnologie und Geschichte, die ausgewählte Facetten des Verhältnisses von Religion und den Alpen untersuchen. Das Thema wird im intensiven Austausch mit Musik, Kunst und Fotografie erforscht. Im Rahmen der Finissage von Dazwischensein 4 werden die beim Alpentöne Festival 2023 uraufgeführten und von Darija Andovska und Matthias Arter eigens komponierten ‚Akustischen Grenzgänge‘ von den pre-art soloists präsentiert.

Andrea Wolfensberger hat für Dazwischensein 4 neue Werke ausgewählt, die im DG Kunstraum zum ersten Mal gezeigt werden. Ihre Setzung besteht aus zwei großen Skulpturen aus Wellpappe, einem Material mit dem sie seit vielen Jahren arbeitet und mit dem sie eine Übersetzung von Klang in Form entwickelt. Dabei entsteht eine Notation, eine Metasprache, die nur schwer rückführbar ist; eine Reaktion auf die Reduktion der Sprache in der digitalen Welt auf 0 und 1, auf Ja und Nein. Die Anatomie des Klangs fragt nach dem schöpferischen Potenzial von Sprache, nach dem Zusammenhang zwischen Wort und Materie, zwischen Welle und Körper, zwischen dem Jetzt und seinem bleibenden Widerhall.

Für die langgestreckte Skulptur aus der Reihe ‚Zwischen Ja und Nein‘ nutzt die Schweizer Künstlerin die Tonspuren eines „Ja“ und eines „Nein“. Die hoch aufragende Skulptur vereint acht verschiedene Stimmen, die paarweise jeweils eine pro und eine contra Position einnehmen. Wolfensberger nimmt Bezug auf die Grundlage der Demokratie: die Debatte. Besonders in der Abgeschlossenheit der Schweizer Täler waren die Menschen darauf angewiesen gemeinsam Lösungen zu finden, der oppositionellen Argumentation zuzuhören, und so einen neuen Raum zu schaffen, der grösser ist als das einzelne „Ja“ und das einzelne „Nein“.

Die Pro- und Kontra-Stimmen werden in Form von Schallwellen überlagert, so entstehen gekrümmte Flächen, das Konstruktionselement für den dreidimensionalen Körper. Durch die Schichtung unzähliger Kartonteile ergibt sich eine verwobene, aufstrebende Struktur, die von einer Seite an einen Schutzort, eine Schutzmantel Madonna erinnert und von den anderen Seiten die Formation von Felsspalten aufnimmt. Es entstehen Räume des Dazwischenseins, Räume neuer Möglichkeiten.

Während die Skulpturen das gesellschaftliche Miteinander reflektieren, befassen sich die Papierarbeiten in der Ausstellung zeichnerisch mit der Symbiose von Pflanzen. Flechten sind Doppelwesen aus Algen und Pilzen, die wie die Bakterien zu den ersten Lebewesen auf unserem Planeten zählen. Flechten treten besonders in Lebensräumen mit extremen Klimabedingungen, wie den Bergen oder im Eis zum Vorschein, Regionen, die für höhere Pflanzen zu trocken, zu nährstoffarm oder zu kalt sind. Wie haben sie überlebt? Was können wir von ihnen lernen? „In dieser Symbiose aus Alge und Pilz wird die Grenze zwischen Individuum und Gemeinschaft eklatant verwischt. Aber erst in höchster Not schlangen sich die Hyphen um die Algen, und erst wenn diese unter großem Stress standen, ließen sie die Avancen geschehen“ (Robin Wall Kimmerer, Geflochtenes Süssgras, S.316).

Andrea Wolfensberger (*1961 in Zürich) lebt und arbeitet in Waldenburg und Zürich (CH) und ist Bildhauerin und Installationskünstlerin. Sie studierte an der École Supérieure d’Art Visuel in Genf. Im künstlerischen Diskurs zum Thema Natur bezieht Andrea Wolfensberger mit Skulptur, Video und Installationen eine sehr eigene, stringente Position, die naturwissenschaftliche Abstraktion und erzählerische Poesie vereint. Sie erhielt verschiedene Stipendien und Auszeichnungen sowie Residencies in Paris und Rom. Sie unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern. Seit 1986 hatte sie zahlreiche Ausstellungen in der Schweiz, in Deutschland und Frankreich und realisierte Arbeiten im öffentlichen Raum und als Kunst am Bau.

Gesprächspartner: Prof. Dr. Boris Previšić (*1972) ist Professor für Kultur- und Literaturwissenschaften an der Universität Luzern sowie Direktor des Urner Instituts Kulturen der Alpen in Altdorf. Er publiziert und lehrt zum Verhältnis zwischen Literatur und Musik, zu Interkulturalität sowie zu Klimafragen. 2021 begründete Previšić das Online-Magazin Syntopia Alpina, das sich mit den Herausforderungen in den Alpen beschäftigt.

Filmprogramm
Manaf Halbouni beschäftigt sich in seiner künstlerischen Arbeit mit islamfeindlichen Äußerungen und der Angst vor Flüchtlingen in Deutschland. ‚Nowhere Is Home‘ ist ein bewegendes Zeugnis von Verlust, Widerstandsfähigkeit und Hoffnung für über 50 Millionen Vertriebene auf der ganzen Welt, die oft gezwungen sind, hastig ein paar wertvolle Habseligkeiten zusammenpacken, bevor sie einem drohenden Krieg, den Auswirkungen der Klimaerwärmung oder einem sonstigen Konflikt entkommen können.

Judith Neunhäuserer zeigt in ihrer Serie ‚Five Encounters‘, die 2022 in Spitzbergen entstanden ist, die Begegnung von Mensch und Eis in unterschiedlichen Perspektiven auf Natur. Die Auswirkungen der Klimaerwärmung im Anthropozän sind vor allem in den geologischen Extremregionen der Erde nachvollziehbar. So ist diese nicht nur in der Bergwelt der Alpen sondern auch in der Arktis eklatant präsent. Judith Neunhäuserer geht in ihrem roten Polaranzug eine spielerische Verbindung mit der Landschaft ein. Der Soundtrack für ‚Everything Flows‘ wurde in Konversation mit dem buddhistischen Mönch, Teemeister und national artist Daum (Gwangju) auf Koreanisch aufgenommen und von Hobin Kim simultan ins Englische übersetzt. Adrian Sölch (München) hat für ‚All Heat Is The Same‘ ein Musikstück komponiert.

Manaf Halbouni (*1984 in Damaskus, Syrien) lebt und arbeitet überall, wie er sagt. Halbouni studierte Bildhauerei an der Universität Damaskus und der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Sein ‚Fluchtauto‘ am Dresdner Theaterplatz, Schauplatz montäglicher Pegida-Versammlungen, hat den syrisch-deutschen Künstler Manaf Halbouni bekannt gemacht. Nach der Teilnahme an der Biennale in Venedig wurden seine Werke im Victoria and Albert Museum und im Museum der bildenden Künste Leipzig präsentiert, wo er auch eines seiner Fluchtautos zeigte. Im Rahmen seiner Installation Monument ließ er in Dresden drei Busse vertikal aufstellen, die an den Krieg in Syrien erinnern und eine Botschaft des Friendens in die Welt tragen sollen.

Judith Neunhäuserer (*1990 in Bruneck, Italien) lebt in München und Mailand. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit Abgrenzungsversuchen und ästhetischen und epistemischen Gemeinsamkeiten zwischen Wissenschaft und Religion. Dabei geht es beispielsweise um Mythen und Träume als Grundlage von Entdeckungen, die Ritualisierung von Forschungsprozessen sowie unterschiedliche Sprachen und Symbolsysteme zur Formulierung von Modellen der und für die Welt. Judith Neunhäuserer studierte Bildhauerei sowie Religions- und Kulturwissenschaften in München und Istanbul. Expeditionen führten sie zur Neumayer-Station III in der Antarktis, per Segelschiff nach Spitzbergen und über den Atlantik an Bord der CMA CGM Puget, zum spanischen Untergrundlabor LSC Canfranc und zu Archiven in Cambridge und London. Kürzlich ist sie aus Südkorea zurückgekehrt. Neben Ausstellungen präsentiert sie ihre Forschung in Vorträgen, Gesprächen und Publikationen wie der Zeitschrift Albedo 2018 und der Enzyklopädie Tekeli-li 2021.

Programm
Eröffnung
Donnerstag, 2. Mai März 2024, 18 bis 21 Uhr
Begrüßung und Einführung 19.30 Uhr
Dr. Ulrich Schäfert, 1. Vorsitzender
Benita Meißner, Kuratorin

Andrea Wolfensberger im Gespräch mit Prof. Dr. Boris Previšić
Mittwoch, 15. Mai 2024, 19 Uhr

Finissage mit Musik von pre-art
Mittwoch, 29. Mai 2024, 19 Uhr
Matthias Arter (Oboe und Lupophon), Karolina Öhman (Violoncello), Vladimir Blagojević (Akkordeon)

Dazwischensein ist ein Projekt in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, dem Urner Institut Kulturen der Alpen und der Stiftung Lucerna. Mit freundlicher Unterstützung der Curt Wills-Stiftung und der Förderung des Vereins Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V., München. Das Projekt wurde ermöglicht durch das Förderprogramm BBK – Verbindungslinien aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

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Abb. 1–7: Ausstellungsansichten Dazwischensein 4, Andrea Wolfensberger, DG Kunstraum 2024, Foto: Gerald von Foris
Abb. 8: Plakat Dazwischensein 4 Andrea Wolfensberger, Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser