


Eröffnung
Mittwoch, 5. Oktober 2022, 18 bis 21 Uhr
I
Katholischen Akademie in Bayern, Mandlstraße 23, 80802 München
18.30 Uhr
Begrüßung
Dr. Achim Budde, Akademiedirektor
Einführung
Wilhelm Warning, Kunstkritiker und Journalist
II
DG Kunstraum, Finkenstraße 4, 80333 München
20 Uhr
Begrüßungen
Dr. Walter Zahner, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst
Prof. Dr. Georg Braungart, Leiter der bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk
Einführung
Benita Meißner, Geschäftsführerin und Kuratorin des DG Kunstraums
DG Kunstraum
Fadi Aljabour
Nina Lamiel Bruchhaus
Lea Corves
Katrin Esser
Flora Fritz
Hanna Nitsch
Birgit Szepanski
Markus Zimmermann
Katholische Akademie
Alwine Baresch
Toni Mauersberg
Lukas Sünder
Markus Zimmermann
Kunst ermuntert dazu, sich von den alltäglichen Dingen zu lösen, den Blick für neue Horizonte zu eröffnen und schweifen zu lassen. „Die(se) Kraft des Staunens als Phänomen der Wahrnehmung zu erleben und darin aufgehoben zu sein, ist gerade der Kunst und den Künstlern zu eigen.“ (Paulo Bianchi, Türen zum Wunderbaren, Kunstforum Bd. 259, S. 46)
Im Moment des Staunens scheint die Zeit eingefroren und der Augenblick wird mit immenser Intensität wahrgenommen. Wir staunen über alles, was wir als unerwartetes Geschehen erleben dürfen, besonders über das, was wir erst in existenziellen Grenzerfahrungen erkennen können. Wir staunen über das Geschenk des Lebens. Die Erfahrung des Staunens kann verschiedene Reaktionen hervorrufen und je nachdem, ob das Unerwartete, Verwunderliche eher ein ‚gläubiges‘ oder ‚ungläubiges‘ Staunen auslöst, von Bewunderung, Respekt, Verehrung oder Befremden, Irritation, Argwohn begleitet werden.
In der Philosophie stellt das Staunen die Brücke zwischen dem Denkvermögen und der sinnlichen Wahrnehmung dar. Dabei wurde der Moment des Staunens in der Antike verschieden interpretiert: mal als Sinneseindruck (Aristoteles: Irritation), mal als Erkenntnis (Platon: Reflexion). Im Mittelalter erhielt das Staunen eine weitere Konnotation, die religiöse Erfahrung. Eine staunende Bewunderung schien die angemessene Haltung gegenüber Gott oder der Schöpfung zu sein. Die systematische Wiederbelebung der Idee einer genuin philosophischen, von religiösen Festlegungen unabhängigen Form des Staunens erfolgt erst wieder im 20. Jahrhundert von Autor*innen wie Hannah Arendt und Martin Heidegger, die sich wunderten, dass überhaupt eine Welt existiert und nicht nichts.
In der heutigen Gesellschaft wird das Staunen von der Wissenschaftsgläubigkeit stark verdrängt und schnelle Antworten der Suchmaschinen überlagern persönliche Wahrnehmungen und Eindrücke. Kunstwerke lassen sich nicht einfach über Suchbegriffe entzaubern oder einem Interpreten über ein „shazamen“ zuordnen. Die Betrachter*innen sind in der Ausstellung auf ihre eigenen Eindrücke zurückgeworfen und nähern sich dabei aktuellen Diskussionen an, die von den Kunstschaffenden aufgegriffen wurden. So sind Themen wie Teilhabe und Gerechtigkeit, Gender Gap, die Macht sozialer Netzwerke, die Sehnsucht des Menschen nach einer neuen Verbindung mit der Welt in der Ausstellung zu entdecken und laden die Betrachtenden selbst zum Staunen ein.
Die Künstler*innen der Ausstellung sind Stipendiat*innen des Cusanuswerks, die von einem Kuratorium aus Vertreter*innen der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst e.V., des Vereins Ausstellungshaus (VAH), dem Cusanuswerk sowie der Katholischen Akademie in Bayern für eine Beteiligung an der Ausstellung ausgewählt wurden.
Programm
Lange Nacht der Münchner Museen
Sa, 15. Oktober 2022, 18 bis 1 Uhr
Führungen mit der Kuratorin
Di, 25. Oktober 2022, 18.30 Uhr
Do, 10. November 2022, 18.30 Uhr
Di, 22. November 2022, 18.30 Uhr
So, 30. Oktober 2022, 11 Uhr
im Rahmen des Kunst-Projektes ‚Verlassenschaften‘ in St. Paul
bittet Ruth Geiersberger zum performativen Gespräch mit
Frau Dr. Sylvia Schoske, ehem. Leiterin des SMAEK
Pfarrer Rainer Hepler, Pfarrer St. Paul
Musikalisches Programm
Evi Keglmaier und Michel Watzinger
Finissage
Fr, 16. Dezember 2022, 18.00 Uhr
Download