DG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum DiskursGegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs GegenwartDG Kunstraum Diskurs Gegenwart

Ausstellung
Martin Schepers
‚Im Lithium Dreieck – Wir verdunsten‘
31. März bis 11. Mai 2023

DE
Martin Schepers spannt in der Ausstellung ‚Im Lithiumdreieck – Wir verdunsten‘ einen Bogen zwischen dem Lithiumabbau in Chile und der Erforschung und Weiterverarbeitung dieses besonderen Rohstoffes in Deutschland. Seine künstlerischen Arbeiten reflektieren die technischen und ökologischen Prozesse und verknüpfen diese mit den Kulturtechniken des Erinnerns und Verdrängens in Deutschland und Chile.

Während in Chile am Fuße der Anden auf fußballfeldgroßen Flächen Grundwasser aus dem Erdreich an die Oberfläche gepumpt und zum Verdunsten gebracht wird, um Lithium abzubauen, tauchen im Kontrast dazu an unterschiedlichsten Stellen die landeseigenen Animitas auf. Diese Erinnerungsorte werden von Angehörigen errichtet, um der Verstorbenen auf sehr individuelle Art zu gedenken. Können Landschaften erinnern und vergessen, wie auch wir Menschen dies tun?

So wie in Chile Animitas für die Geister der Verstorbenen gebaut werden, geht es bei dieser Ausstellung darum, einem verdrängten Bewusstsein der Zusammenhänge von menschlichem Körper und Natur einen Raum zu geben. Die Ausstellung wird so selbst zu einer Animita des sogenannten Chtulucene Zeitalters. So nennt Donna Haraway in ihrem wegweisenden Essay ‚Staying with the Trouble‘ die Ära, in der wir lernen müssen, mit der beschädigten Erde zu leben und eine lebenswertere Zukunft zu gestalten.

Im Lithiumdreieck – Wir verdunsten‘ spiegelt die weltweit hoffnungsvollen Erwartungen einer auf wirtschaftliches Wachstum fokussierten Gesellschaft an die Lithiumgewinnung wider. Die Struktur der Abbauregionen im Norden von Chile in der Atacamawüste zeigt die Polarität dieser aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung ganz offensichtlich in den Formen der Landschaft. Während Deutschland und andere Industrienationen die Elektromobilität als ‚die‘ grüne Alternative zu herkömmlichen Autos erheben, verändert sich das ökologische Gleichgewicht in den Abbauregionen und hinterlässt gravierende Einschnitte im gesamten ökologischen Kreislauf.

Schepers beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Veränderungen und Verwerfungen von Landschaft und Gesellschaft, wobei Orte der Energieerzeugung einen besonderen Fokus bilden.

Gezeigt werden malerische, zeichnerische und installative Arbeiten, sowie Einwegkamera-Aufnahmen einer partizipativen Aktion, die in Kooperation mit dem chilenischen Anthropologen Mauricio Lara Martínez entstanden sind. Über das Verteilen dieser Kameras unter den Einwohnern und Forschenden können verschiedene Perspektiven in Chile und Deutschland in einem einzigartigen Archiv präsentiert werden.

Nach dem DG Kunstraum wandert die Ausstellung weiter zur Situation Kunst in Bochum. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Kettler Verlag.

Programm
Eröffnung der Ausstellung, Do, 30. März 2023, 18 bis 21 Uhr

19.30 Uhr
Begrüßung
Sabine Straub, Mitglied des Vorstandes der DG Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst
Einführung
Benita Meißner, Geschäftsführerin und Kuratorin des DG Kunstraums


Im Gespräch
Martin Schepers und Mauricio Lara Martínez
Statement via Zoom von Ramón Balcázar Morales
PhD © in Rural Development & Co-Coordinator at OPSAL
Donnerstag, 20. April 2023, 19 Uhr

Spring & Walk
Samstag, 22. April 2023, 11 bis 18 Uhr

Buchvorstellung
Christian Uhle ‚Wozu das alles?‚
Donnerstag, 27. April 2023, 19 Uhr

Kuratorinnenführung
Dienstag, 2. Mai 2023, 19 Uhr

Finissage
‚El agua no se vende – das Wasser verkauft man nicht’
Buchvorstellung und Gespräch
Valeria Fahrenkrog, Eva-Christina Meier und
Martin Schepers
Moderation: Benita Meißner
Donnerstag, 11. Mai 2023, 19 Uhr

Mit freundlicher Unterstützung


Abbildungen: Ausstellungsansicht DG Kunstraum, Fotos: Jens Ziehe, Berlin


ES
Martin Schepers
En el triángulo del litio – Nos evaporamos

En la exposición “En el triángulo del litio – Nos evaporamos”, Martin Schepers abarca un arco entre la minería de litio en Chile y la exploración tal como el procesamiento posterior de esta materia prima tan especial en Alemania. Sus obras artísticas reflejan los procesos técnicos y ecológicos y los enlaza con las técnicas culturales de recuerdo y represión en Alemania y en Chile.

Mientras que, por un lado, en Chile, al pie de los Andes, se bombea agua subterránea de la tierra a la superficie en zonas del tamaño de un campo de fútbol y se hace evaporar para extraer litio, aparecen en contraste por el otro lado las animitas propias del país en lugares muy diversos. Estos lugares de recuerdo son erigidos por los familiares para conmemorar al difunto de forma muy individual. ¿Pueden los paisajes recordar y olvidar, como hacemos los humanos?

Al igual que en Chile se construyen animitas para los espíritus de los difuntos, esta exposición trata de dar espacio a una conciencia reprimida de las conexiones entre el cuerpo humano y la naturaleza. De este modo, la propia exposición se convierte en una animita de la llamada Era Chtulucena. Esto es lo que Donna Haraway llama en su innovador ensayo titulado ‚Staying with the Trouble‘ la era, en la que debemos aprender a vivir con la tierra deteriorada y crear un futuro más habitable.

En el triángulo del litio – Nos evaporamos” refleja las esperanzadoras expectativas globales de una sociedad centrada en el crecimiento económico de la minería de litio. La estructura de las regiones mineras del norte de Chile, en el desierto de Atacama, muestra la polaridad de este desarrollo económico actual de forma bastante evidente en las formas del paisaje. Mientras Alemania y otras naciones industrializadas elevan la movilidad eléctrica como la alternativa “verde” a los coches convencionales, el equilibrio ambiental en las regiones mineras está cambiando, dejando serios recortes en todo el ciclo ecológico.

En su trabajo, Schepers aborda los cambios y distorsiones del paisaje y la sociedad, con los lugares de producción de energía como punto focal.

Se exhiben pinturas, dibujos e instalaciones, así como grabaciones con cámaras desechables de una acción participativa, creadas en colaboración con el antropólogo chileno Mauricio Lara Martínez. Al distribuir estas cámaras entre residentes e investigadores, se pueden presentar diferentes perspectivas de Chile y Alemania en un archivo único.

Programa
Apertura de la exposición, jueves 30 de marzo de 2023, de 18 a 21 h

19:30 h
Bienvenida de la junta directiva de la DG (La Asosiación Alemana para arte Christiana)
Sabine Straub
Introducción
Benita Meissner, directora general y comisaria del espacio artístico DG Kunstraum

En conversación
Martin Schepers y Mauricio Lara Martínez
Comunicado vía Zoom de Ramón Balcázar Morales
PhD © en Desarrollo Rural & Co-Coordinador en OPSAL
jueves, 20 de abril de 2023 a las 19 h

Spring & Walk
Sábado 22 de abril de 2023 de 11 a 18 h

Presentación del libro
’Wozu das alles?‚
Christian Uhle
jueves, 27 de abril de 2023, 19 h

Recorrido guiado por la exposición
con la comisaria del espacio artístico DG Kunstraum
martes 2 de mayo de 2023 a las 19 h

Finalización con presentación del libro
’El agua no se vende se defiende’
Valeria Fahrenkrog, Eva-Christina Meier y
Martin Schepers
jueves, 11 de mayo de 2023 a las 19 h

Con apoyo amistoso


Imágenes: Vista de la exposición DG Kunstraum, fotos: Jens Ziehe, Berlín

Finissage und Katalogpräsentation
,Kirche Raum Gegenwart’
Do, 16. März 2023

Bald ist es soweit! Wir freuen uns die begleitende Publikation zur aktuellen Ausstellung vorzustellen.

Katalog 157 der DG erscheint begleitend zur Wanderausstellung ‚Kirche Raum Gegenwart‘, einem Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst e.V. (DG) und dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V. (VAH).

Finissage mit Katalogpräsentation
Donnerstag, 16. März 2023, 18 bis 20 Uhr
im DG Kunstraum

in Anwesenheit der Autor*innen
u.a. mit
Prof. em. Dr. Albert Gerhards, Sprecher des gesamten DFG-Forschungsprojektes Sakralraumtransformation (TRANSARA)
Manuela Klauser, Wiss. Mitarbeiterin DFG-Forschungsgruppe Sakralraumtransformation (TRANSARA)
und Benita Meißner, Geschäftsführerin und Kuratorin DG Kunstraum

Im Anschluss wird ‚Kirche Raum Gegenwart‘ als Wanderausstellung an weiteren Orten gezeigt werden.

Ausstellungsansicht ‚Kirche Raum Gegenwart’
Foto: Gerald von Foris

Ausstellungskatalog
‚Kirche Raum Gegenwart‘
jovis Verlag

Wir freuen uns, die begleitende Publikation zur aktuellen Ausstellung vorzustellen. 

Katalog 157 der DG erscheint begleitend zur Wanderausstellung ‚Kirche Raum Gegenwart‘, einem Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst e.V. (DG) und dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V. (VAH).

Aufgeschlossene Kirchen sind wertvolle öffentliche Räume, die liturgische Orte bleiben und sich gleichzeitig für Neues öffnen können. Im Zentrum von Kirche Raum Gegenwart steht die nachhaltige Transformation dieser Räume, die über eine rein architektonische Lösung hinausgeht. Anhand von vier Projekten in süddeutschen Kirchengemeinden, zeigen die Publikation und die gleichnamige Wanderausstellung, wie solche konkreten Veränderungen aussehen könnten. Gemeinsam mit Bezugspersonen aus den Gemeinden vor Ort, haben Kunstschaffende oder Architekt*innen sehr unterschiedliche Ansätze für erweiterte Nutzungen entwickelt. Vierzehn besonders gelungene, bereits realisierte Transformationen von Kirchenräumen im süddeutschen Raum ergänzen die Entwürfe, vertiefende Textbeiträge geben Einblicke in die Veränderungsprozesse der beiden großen christlichen Kirchen und die besonderen Rahmenbedingungen dieser immer häufiger anstehenden Transformationen.

Ausstellung im DG Kunstraum vom 20. Januar bis 16. März 2023.

Broschur mit Schutzumschlag
16 x 27 cm
276 Seiten, zahlr. farb. und s/w. Abb.
Deutsch
ISBN 978–3‑98612–019‑1
02.2023
Preis 32,00 Euro


Herausgeber: Dr. Walter Zahner (1. Vorsitzender DG)
Redaktion: Benita Meißner
Konzeption und Mitglieder der Jury: Dr. Manuela Klauser, Benita Meißner, Dr. Walter Zahner
Weiteres Jurymitglied: Dr. Andreas Kühne (Mitglied des Vorstands VAH)
Assistenz: Daniela Lange, Léa Manoussakis
Autor*innen: Prof. Dr. Albert Gerhards, Dr. Manuela Klauser, Thorsten Nolting, Benita Meißner, Dr. Werner Wolf-Holzäpfel, Dr. Walter Zahner
Kunstprojekte: Jutta Görlich und Peter Haimerl, Ludwig Hanisch und Karina Kueffner, Tom und Ursula Kristen, Benita Meißner für Empfangshalle
Projekttexte: Dr. Manuela Klauser (MK), Benita Meißner (BM)
Korrektorat: Gabriele Oldenburg
Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser Projekte
Druck: Memminger Mediencentrum

Geschäftsführerin und Kuratorin: Benita Meißner
Assistenz: Manuela Baur
Öffentlichkeitsarbeit: Daniela Lange

Für ein Presseexemplar des Katalogs wenden Sie sich bitte direkt an die Pressestelle des jovis Verlags.

jovis Verlag GmbH
Lützowstraße 33
10785 Berlin
www​.jovis​.de

Ansicht Cover Ausstellungskatalog ‚Kirche Raum Gegenwart’
Gestaltung: Bernd Kuchenbeiser
©2023 by jovis Verlag GmbH

TatOrtZeit.Andacht
St. Paul München
So, 29. Januar 2023, 20.15 Uhr

Mystische Betrachtung des Kirchenraums
als Raum der Begegnung mit dem Göttlichen

Raumerleben mit Fundstücken aus der Bibel
von Abt Suger von Saint Denis und dem Architekten Rudolf Schwarz

Musik
von und mit Bettina Ullrich, Stimme
und Peter Gerhartz, Orgel und Synthesizer

Gedanken von Ulrich Schäfert

Ein Beitrag zum aktuellen Ausstellungsprojekt „Kirche Raum Gegenwart“ im DG Kunstraum

Foto: Thomas Geist

Be the Reason…‘
T‑Shirt von Carsten Fock
erhältlich im DG Kunstraum

Carsten Fock
,Be the reason someone feels welcomed, seen, heard, valued, loved and supported‘, 2022

T‑Shirt in violett (S) und weiß (S, M)

Hydra

Ich treffe Adam
Bei Isalos
Ohne Raki
Nuechtern
Ueber die Liebe
Das Leben
Und die Veraenderung

Wir schauen uns
Kurz
Zum Abschied an
Und wollen
Das wirklich.

Seit Corona haben wir alle große Lebensveränderungen erfahren. So auch unser lieber Freund und Künstler Carsten Fock, der auf dem besten Weg ist, ein besserer Mensch zu werden. Wie konkret? hat er sich gefragt und es in seiner bekannten Typografie auf den Punkt gebracht.

€ 75,-

Erhältlich im DG Kunstraum

Foto: Carsten Fock

Ausstellung
‚Kirche Raum Gegenwart’
DG Kunstraum München
20. Januar bis 16. März 2023

Künstler*innen denken Kirche neu

Kirchenräume stellen für Stadt und Gesellschaft wertvolle öffentliche Räume dar. Kirchen sind identitätsstiftend und oft ortsbildprägend. Sie stellen einen unglaublichen bauhistorischen und kulturellen Schatz dar. Die Pflege und Wahrung von Grundstücken, Pfarrhäusern und eben Kirchengebäuden wird angesichts einer abnehmenden Zahl an Kirchenmitgliedern zunehmend schwieriger. Die Kirche ist mit gesellschaftlichen Transformationsprozessen konfrontiert und steht nun durch innerkirchliche Themen selbst vor notwendigen Veränderungen.

Die Ausstellung widmet sich der Transformation von Kirchenräumen in Süddeutschland und nimmt Beispiele für konkrete Veränderungen und erweiterte Nutzungen in den Blick. In den Sommermonaten 2022 wurden ortsspezifische Projekte für vier Kirchengemeinden von jeweils einem Duo aus Kunstschaffenden oder Architekt*innen mit Bezugspersonen der Gemeinden vor Ort entwickelt. Es sind sehr unterschiedliche Ansätze, die jeder auf eigene Art und Weise dazu einladen über ‚aufgeschlossene Kirchenräume‘ nachzudenken – Kirchen, die liturgische Orte bleiben und sich gleichzeitig für Neues öffnen. Dabei steht eine nachhaltige Transformation der Räume im Zentrum, die sich nicht nur über architektonische Lösungen, sondern vor allem über inhaltliche Neubeschreibungen definiert.

Die Ergebnisse werden in Form von Renderings, Texten und Modellen in der Ausstellung vorgestellt. Darüber hinaus wird eine Auswahl von 14 bereits umgesetzten Transformationen von Kirchenräumen im süddeutschen Raum vorgestellt. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog im jovis Verlag, der unter anderem im Rahmen der Gesprächsreihe ‚Kirche Raum Zukunft‘ präsentiert wird.

Mit Arbeiten der folgenden Duos
zu den ausgewählten Projektkirchen

Empfangshalle
,Wengenkirche‘ St. Michael, Ulm

Jutta Görlich und Peter Haimerl
Lätare Kirche, München-Neuperlach

Ludwig Hanisch und Karina Kueffner
St. Wendelin, Langenprozelten am Main

Ursula und Tom Kristen
‚Leutekirch‘ St. Martin, Leutkirch


Programm

Vernissage
Donnerstag, 19. Januar 2023, 18 bis 21 Uhr
im DG Kunstraum

19:30 Uhr
Begrüßung
mit Dr. Walter Zahner, 1. Vorsitzender der DG
sowie Dr. Alexander Heisig, Vertreter des Vorstands Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst

Einführung
Benita Meißner, Geschäftsführerin und Kuratorin des DG Kunstraums

Gesprächsreihe
‚Kirche Raum Zukunft‘

Finissage mit Katalogpräsentation
Donnerstag, 16. März 2023, 18 bis 20 Uhr
im DG Kunstraum

Im Anschluss wird ‚Kirche Raum Gegenwart‘ als Wanderausstellung an weiteren Orten gezeigt.

Eine Zusammenarbeit mit der DFG-Forschungsgruppe Sakralraumtransformation (TRANSARA).
In Kooperation mit dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst e.V.

Ausstellungsansichten ‚Kirche Raum Gegenwart’
Fotos: Gerald von Foris

Verlassenschaften
Ruth Geiersberger lädt zum performativen Gespräch:
Die Bedeutung sakraler Räume
So, 30. Oktober 2022, 11 Uhr

30. Oktober bis 27. November 2022

St. Paul an der Theresienwiese und weitere Orte

Ruth Geiersberger
VERLASSENSCHAFTEN

Installation, konzertante Andachten und Gespräche

Ruth Geiersberger untersucht, was bleibt, wenn man geht.
Ein beweglicher Beichtstuhl, die Kirche St. Paul, ein Laden für Begräbniskultur, der DG Kunstraum und das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst sind die Orte, an denen – durchaus auch heiter – über das Memento mori sinniert wird.

Installation in St. Paul an der Theresienwiese
St.-Pauls-Platz 11, 80336 München

begehbar vom 6. bis 27. November zu den Kirchenöffnungszeiten
konzertante Andachten ebenda zur Tatort-Zeit um 20.15 Uhr

Idee, Konzept, Spiel, Stimme, Verrichtungen: Ruth Geiersberger  
Musik: Maria Reiter (Akkordeon), Evi Keglmaier (Bratsche, Stimme), Michel Watzinger (Hackbrett), Peter Gerhartz (Orgel)  
Film & Foto: Severin Vogl 
Textauswahl und dramaturgische Beratung: Andrea Kaufmann 
Beichtstuhlherrichterin: Kathi Schmidt
Helfer: Simon Spehr  
Grafikdesign: Beate List 
PR: Pfau PR 

Sonntag, 6. November und Sonntag, 27. November
Diskurs über Stille und Jenseitiges
Gras von hinten gelesen heißt Sarg

Performatives Gespräch im DG Kunstraum

Moderation: Ruth Geiersberger
mit musikalischen Störungen
Sonntag, 30. Oktober 2022, 11 Uhr
DG Kunstraum, Finkenstr. 4, 80333 München

Die Bedeutung sakraler Räume
mit Dr. Sylvia Schoske (Ägyptologin) und Rainer Hepler (Pfarrer)

Weitere Veranstaltungen und Informationen entnehmen Sie
www​.verrichtungen​.de

Der ‚DG Kunstraum‘ löst
die ‚Galerie der DG‘ ab
Neues Erscheinungsbild
Diskurs Gegenwart

Wir stellen ihn nun offiziell vor: unser neuer Name an der Tür (und auch sonst überall)!

Viele von Ihnen kennen unsere Räume in der Finkenstr. 4 als ‚Galerie der DG‘ oder trafen sich zu Ausstellungen, Künstler*innengesprächen, Performances und vieles mehr in ‚der DG‘.

In einem arbeitsamen Workshop über unsere gemeinsame Ausrichtung und durch einige Ideen und Austausch dazu, wie wir zukünftig das Programm gestalten wollen, haben wir unseren neuen Namen ‚DG Kunstraum‘ ins Lebens gerufen! Mithilfe von unseren kompetenten Gestaltern Bernd Kuchenbeiser und Simon Malz ist daraufhin unsere neue Website und das gesamte neue Erscheinungsbild inklusive einem wunderbaren Logo entstanden.

DG – erinnert an unseren alten Namen und dem Kunstraum zugrunde liegenden Verein Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e.V. und weist auf unsere Ausrichtung: Diskurs und Gegenwart. 

Sie sind herzlichst eingeladen, in unseren Räumlichkeiten durch zeitgenössische Kunst aktuelle Gegenwartsthemen zu entdecken, neu zu sehen, zu besprechen und diskutieren. 

Es freut uns ganz besonders, Ihnen in den kommenden Jahren neue Formate zu präsentieren und unseren Namen mit tollen Ausstellungen und Erfahrungen zu füllen.

Wir sehen uns im DG Kunstraum!

U Can Take‘
Performances
zur Open Art 2022

Was für eine Open Art 2022…wir freuen uns über einen fulminantes Eröffnungswochenende von ‚U Can Take‘!

Neben dem Videoprogramm unserer Express-Ausstellung wurde der DG Kunstraum zur Bühne für unsere internationalen Performer*innen umfunktioniert.

Fotos: Gerald von Foris
Abbildungen:
Haveit
Felix Helmut Wagner
Lisa Stertz
Gabi Blum
Esther Abdelghani mit Diana Wöhrl
Lars Koepsels ‚You Can Take’
Max Weisthoff

Felix Helmut Wagner, In Search of Humanity, Fr. 9.9.2022

Für die Performance ‚In Search of Humanity‘ schlüpft der Künstler in ein Nikolaus-Kostüm, einem der bekanntesten Heiligen, der sein ererbtes Vermögen zu Lebzeiten unter den Notleidenden verteilte. In einer unbekannten Sprache wendet er sich an sein Publikum und vermittelt sich den Anwesenden trotzdem sehr eindrücklich. Laut Wagner versucht er auf absurde Weise Logik in den für uns manchmal unverständlichen Handlungen von Menschen zu finden. Er nutzt dafür neben Grafiken und Objekten auch ein Plakat, dass ein totes Rind im Schlachthof zeigt. Die Art und und Weise wie der Mensch mit anderen Lebewesen umgeht bringt die Performance Figur in Rage. Hat der Mensch den Auftrag die Erde Untertan zu machen falsch verstanden, da er auch nur ein Teil des Ganzen ist? Damit die komplexen Thematiken nicht nur über Gebärden und Bilder verständlich werden, nutzt der Künstler stellenweise einen grünen Übersetzer-Kopf, der die fremde Sprache für die Zuhörer*innen ins Deutsche und Englische übersetzt.

Max Weisthoff, Tin Omen, Fr. 9.9.2022

Das Video enthält sensible Inhalte.

Max Weisthoff sucht in ‚Tin Omen‘ (Song der Industrial-Band Skinny Puppy, das auf das Massaker auf dem Tiananmen Platz 1989 anspielt) eine situative Überlagerung von Mensch, Tier und Maschine im Raum, forscht nach dem Spannungsverhältnis zwischen körperlicher Gegenwart, Deprivation, wechselseitiger Übergriffigkeit und queerer Intimität. Der Performer ist nackt und trotzdem nicht zu erkennen: Eine genähte Hundemaske aus Echtfell deformiert den Kopf, ein Buttplug mit angesetzter Fellschwanz penetriert und extrudiert den Körper gleichermaßen von hinten. Die fetischaffine Alienation ist körperlich spürbar und verunsichert: Kein Augenpaar, das direkten Augenkontakt zuließe, keine echte Mimik. Auch die Körperhaltung, oft kauernd oder stark zentriert, und die langsamen, überdehnten zeitlichen Abläufe und Bewegungen verweigern sich dem Bedürfnis nach Greifbarkeit. Nach und nach erweitern skulpturale Elemente das Spiel: Dominant ist die Kette aus tierischen Oberschenkelknochen, die am Boden liegend den Raum als Diagonale kreuzt. Ein Ende hängt an einem Kofferobjekt, das einen unübersichtlichen Technikpark beheimatet; das andere Ende reicht zu einem Beamer, der hochkant eine Videoloop projiziert. Der nackte Körper ist hier abermals als technisches Bild präsent, wenn auch mit einer Fuchsmaske und schwarz-weiß gefilmt. In einer nächtlichen Außenszene reibt und stößt das Mischwesen, von hinten gefilmt, wiederholt ein tonnenförmiges Objekt aus blankem Stahlblech, im Hintergrund sind permanentes Grillenzirpen und ein in der Ferne vorbeifahrendes Auto hörbar. Aus der beinahe zärtlichen Reibung am Metall wird vehementes Stoßen: Fleisch auf Metall, irgendwo zwischen Erotik und Gewaltakt, dumpfes Poltern ist hörbar. Ausgehend von dieser Sound- und Bildkulisse entsteht durch eine komplexe Anordnung unterschiedlicher Soundeffekte im Koffer nach und nach ein rauschender Geräuschteppich – „Noise“. Ein Paar mit Sensoren versehene Lederhandschuhe bildet ein berührungsempfindliches Interface: Die einzelnen Knochen am Boden kommen ratternd in Bewegung, vibrieren und zerren an der Kette. Das Rauschen wird zunehmend lauter, die Knochen tanzen.

Esther Abdelghani mit Diana Wöhrl, Can You Take?, Sa. 10.9.2022

Esther Abdelghani und Diana Wöhrl nutzen für ihre Performance aufgehängte Gummibänder, die in Farbe und Anmutung an die Worte ‚You Can Take‘ in übergroßer Schrift von Lars Koepsel auf der gegenüberliegenden Wand erinnern. Die Performerinnen bewegen sich mit und in den bunten Bändern, wodurch ein spielerischer Umgang mit der Schrift entsteht, sie wird aufgelöst und neu geschrieben – oder kämpfen sie mit ihr? Mal ist es ein tänzerisches Spiel und der Körper dirigiert die Bänder, mal drückt die Kraft des Gummis den Körper an die Wand. Die Bänder stellen nicht nur formal, sondern auch inhaltlich eine Kommunikation zwischen den Körpern und Thematik her und reagieren auf die Wandarbeit. Im Laufe der Performance nehmen die Verschlingungen und Verdrehungen zu und die Bewegung wird in ihrem Aktionsradius gehemmt. Sie sind nun Gefangene ihres eigenen Spiels. Wie frei kann der Geist unabhängig vom Körper sein, wenn beide doch eine untrennbare Einheit bilden? Unser biologischer Körper als Organismus erzeugt durch chemische und elektrische Funktionsweisen unsere Wahrnehmung und inneres Erleben. Körperliche Erfahrungen prägen unsere Persönlichkeit, körperliche Unfreiheit kann großes Leid herbeiführen. Sich einen freien Geist zu bewahren, vor allem in Situationen der Unterdrückung, ist eine der stärksten menschlichen Eigenschaften, so Abdelghani.

Haveit, Baby Blues, Sa. 10.9.2022

Die vier Künstlerinnen, Alketa Sylaj, Hana Qena, Vesa Qena und Arbërore Sylaj, stehen regungslos vor vier Einkaufswägen, die leere Wassergläser enthalten. Nach einer kleinen Weile greifen die Frauen, eine um die andere, die Griffe der Einkaufswägen und schieben diese sanft vorwärts und rückwärts. Die Art der Bewegung erinnert an ein beruhigendes Wiegen von Säuglingen im Kinderwagen. Diese Bewegung wird abrupt von einem gefährlichen Hin-und Herstoßen der Einkaufswägen abgelöst. Eine davor nicht dagewesene Aggressivität entlädt sich. Die leeren Gläser werden durcheinandergeschleudert und zerbrechen mit großem Getöse. Die Künstlerinnen beruhigen sich erst, als auch das letzte Glas zerbrochen ist. Haveit spielt mit den tradierten Geschlechterrollen: sie wechseln von einer sorgenden, mütterlichen Bewegung zu einem Gestus, der ganz im Gegensatz dazu steht und nicht weiblich konnotiert ist. 

Lisa Stertz, Assemble – A Whirling Perfomance, So. 11.9.2022

Lisa Stertz ist Performancekünstlerin und Tänzerin. Ihr Interesse an bewegungsbasierten Praktiken ließ sie zuletzt eine Ausbildung zur Derwisch-Wirbellehrerin absolvieren, womit sie ihr Wissen und ihre Tätigkeitsfelder bereicherte. Im DG Kunstraum bewegt sie sich mit ”assemble” in den bereits am Rande des Ausstellungsraums positionierten Leinwänden von Gabi Blum wie vor einer dreidimensionalen Bühne. Sie integriert die vorgefundene Architektur spielerisch in ihre Choreografie. Ihre Drehungen und Bewegungen richtet sie an einem Musikstück aus, welches für sie mit losem Bezug auf den Inspirationssong zu Koespels Wandmalerei (Rihannon Giddens – At The Purchaser’s Option) komponiert wurde. Somit verwebt ihre Performance verschiedene Inhaltspunkte der Ausstellung und ihr Körper wird im wahrsten Sinne des Wortes zum Dreh- und Angelpunkt im Raum.

Gabi Blum, Interieur mit/ohne Frau in Rot, So 11.9.2022

Gabi Blum interpretiert im Ausstellungsraum ein Gemälde von Félix Vallotton aus dem Jahr 1903. Die Künstlerin entwickelte dafür eine raumfüllende Installation aus Leinwänden und Objekten, die eine ungefähre Tiefe von 5 Metern erreicht. Das ausgewählte Werk trägt den Titel „Interieur mit/ohne Frau in Rot“ und zeigt den fast voyeuristischen Blick durch mondän eingerichtete Räume, bis zu einer Art Schlafraum mit gelber Wand. Im Zentrum des Bildes steht eine Frau in rotem Kleid, die von hinten zu sehen ist und die wiederum in die nächsten zwei Räume blickt. Live vor Publikum baut Gabi Blum die Installation auf, während ihre Videokamera den finalen Bildausschnitt schon mit aufzeichnet und auf einen Monitor überträgt. Die Kuratorin Benita Meißner verliest im Auftrag der Künstlerin zwei Texte zum Jahr 1903, die zum einen etwas über die Situation des Malers Vallotton erzählen und zum anderen über die Hutnadelvorfälle, die im gleichen Jahr weltweit für Furore sorgten. Vallotton hatte durch seine Heirat gesellschaftlichen Aufstieg erfahren und sich in private Räume zurückgezogen, wo er nun häufiger seine Frau Gabrielle malte, während weltweit Frauen begannen sich alleine in öffentlichen Räumen zu bewegen und sich gegen Übergriffe von Männern mit ihren Hutnadeln wehrten. Vielerorts wurden die Hutnadeln verboten, es gab Demonstrationen dagegen und auch Verhaftungen. Gabi Blum, namensverwandt mit der Frau des Künstlers, wurde an einem 19.03. geboren und begibt sich für dieses Tableaux vivant final als Model für 19.03 Minuten in die Installation, während das Lied, das an ihrem Geburtstag Nummer 1 der deutschen Singlecharts war, in Dauerschleife gespielt wird.

Videos: Edward Beierle

Making of
‚You Can Take’
Lars Koepsel 2022

Making of der Wandmalerei ‚You Can Take‘ 2022
von Lars Koepsel
zur Express-Ausstellung ‚U Can Take’
vom 9.9. bis 23.9.22 im DG Kunstraum

Lars Koepsel
You Can Take, 2022 
Wandmalerei
710 x 650 cm

Mit Dank an die tatkräftige Unterstützung von 
Chang Chen-Shen
Li-Mei Shie