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Auf der Suche …‘
Ausstellung im DG Kunstraum
12. Mai bis 22. Juli 2022

Ein Ausstellungsprojekt im Dialog von Kunst, Kirche und Wissenschaft 

Annabel Daou, What do you forgive yourself for? 2022.
Ausstellungsansicht ‚Auf der Suche …‘ , DG Kunstraum


Eröffnung Do, 12. Mai 2022, 18 bis 21 Uhr

19:30 Uhr
Begrüßung: Dr. Walter Zahner, 1. Vorsitzender der DG
Einführung: Prof. Schirin Kretschmann und Benita Meißner, Kuratorin
Ausstellung 12. Mai bis 22. Juli 2022

Künstler*innen im DG Kunstraum
Cheng-Hsin Chiang
Annabel Daou
Federico Delfrati
Zenita Komad
Schirin Kretschmann
Bea Meyer
Paula Niño
Julian Röder
Khashayar Zandyavari
Hang Zhou

Auf der Suche …‘ – Was sucht der Mensch? Diese Frage erscheint uns heute aktueller denn je: Trotz großer technischer und medizinischer Errungenschaften bestimmt Verunsicherung das Leben der Menschen weltweit. Die anhaltende Klimakrise, der Krieg mitten in Europa und die Corona-Pandemie haben das Gefühl von „Normalität“ zerrissen. Es sind Ereignisse, die die Öffentlichkeit polarisieren, grundlegende, demokratische Werte erschüttern und den sozialen Zusammenhalt auf gravierende Weise in Frage stellen. Die Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit, Frieden, Gesundheit und einer konstruktiven Zukunft erscheint kaum erfüllbar.

Ein Ausstellungsprojekt der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst, der Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising mit Sitz in St. Paul, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Erlöserkirche, St. Markus und Immanuel-Nazareth und der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Geist in München, dem Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Religionsgeschichte der Evangelisch-theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität sowie der Klasse von Schirin Kretschmann an der Akademie der Bildenden Künste München.

Fotos
Gerald von Foris (1 – 10)

Depot oder Deponie – Doppelpass V‘
Christoph und Sebastian Mügge
12. November 2021 bis 18. Februar 2022

Christoph und Sebastian Mügge präsentieren im DG Kunstraum eine ortsspezifische und prozessorientierte Rauminstallation, die christliche Totenrituale sowie Fragestellungen rund um das Sterben reflektiert. Der dauerhafte Verlust einer geliebten Person ist nicht nur an sich schmerzlich, sondern es gilt auch Abschied zu nehmen von Dingen, zu denen über Jahre hinweg eine enge emotionale Bindung aufgebaut worden ist. Der Tod der eigenen Großmutter und das Auflösen ihres Haushalts gaben für die Brüder Mügge den Anlass, sich auch künstlerisch mit dem Thema der Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Untersucht werden sowohl die sentimentale Wirkung von persönlichen Gegenständen im physischen Raum, als auch die schnelllebige Entwicklung unserer Speichermedien.

Das moderne digitale Erbe, die Erinnerungskultur 2.0, konfrontiert Angehörige mit neuartigen Fragen: Wie soll man sich zu Spuren, die in sozialen Netzwerken hinterlassen wurden, verhalten, wenn kein Zugang zu deren Passwörtern vorhanden ist? Wie sollen wir das digitale Lebenswerk in Form von Selfies, Blogs, Einträgen, Filmen, Musiksammlungen, Mitteilungen, E‑Mail-Korrespondenz und ähnlichem verwalten? Was möchten wir überhaupt hinterlassen? Und welche Rolle kann eine bewusste Entrümpelung spielen? Diesen Fragen gehen die beiden Künstler nach und nehmen uns mit auf eine Reise, die früher oder später jeden von uns betreffen wird.

Die Künstler haben sich in der Vorbereitung auf die Ausstellung intensiv mit der Bestattungskultur der Stadt München und der Geschichte unseres knapp 130 Jahre alten Kunstvereins auseinandergesetzt. So ist es ihnen auch gelungen, Leihgaben des Bestattungsinstituts ‚w e i s s über den tod hinaus‘ für die Präsentation im DG Kunstraum zu erhalten. Durch die Integration graphischer Arbeiten verstorbener Künstlermitglieder der DG ist die Installation eng mit dem Verein verbunden.

Während Christoph Mügge in Form von Keramik, 3D-Drucken, Holzskulpturen und Druckgrafik eher skulptural arbeitet, ist bei Sebastian Mügge das Medium Zeichnung besonders stark ausgeprägt, sowohl auf Papier, als auch großformatig, in Form von ausufernden Wandzeichnungen. Beide Künstler verbindet, dass sie große Materialsammlungen anlegen, anhand derer sie – in Kombination mit diversen anderen Medien – in Ausstellungen immersive Erlebnisse schaffen.

Hinweis
Der Kunstverein Baden zeigt vom 23. Oktober 2021 bis zum 23. Januar 2022 ebenfalls eine Ausstellung mit Arbeiten von Christoph und Sebastian Mügge. Titel: ‚BTHVNs Messie Service – Ode an die Grantigkeit‘

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://​www​.kunstvereinbaden​.at/​d​e​/​m​e​n​u​2​6​5​/​a​u​s​s​t​e​l​l​u​n​g​e​n​1​93/

Fotos
Gerald von Foris (1 – 3)

Notre Dame‘
Mitgliederausstellung
9. März bis 29. April 2022

Werke von
Susanne Hanus
Angelika Hoegerl
Brigitte Schwacke
Ruth Kohler
Susanne Wagner

Die Ausstellung ‚Notre Dame‘ rückt Werke von fünf Künstlerinnen aus unterschiedlichen Regionen Oberbayerns, alle Mitglieder unseres Vereins, in ein neues Licht. Gezeigt werden Arbeiten der letzten Jahre, die aber verschiedene Erfahrungshorizonte spiegeln, da es sich um Künstlerinnen sehr unterschiedlichen Alters handelt. Die Präsentation wird von Lioba Leibl und Sabine Straub, Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands der DG, kuratiert. Sehr bewusst findet die Eröffnung am Weltfrauentag statt. 

Die Gestaltung der Geschlechterrollen in einer Gesellschaft beeinflusst, wie Künstlerinnen sich ausbilden und äußern können, wie ihre Kunst wahrgenommen wird und wie sie beruflich existieren. In Deutschland war eine Künstlerexistenz als weiblicher Lebensentwurf noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert kaum realisierbar. In unterschiedlichen Gesellschaften und Zeiten ist belegt, dass Frauen künstlerische Fähigkeiten ganz abgesprochen wurden oder ihre künstlerische Betätigung behindert oder verhindert wurde. Obwohl in vielen Gesellschaften heute Konsens ist, dass Frauen und Männer künstlerisch gleich fähig sind, stehen der künstlerischen Berufsausübung von Frauen oft einschränkende kulturelle Vorstellungen, familiäre Zwänge, gesellschaftliche Konventionen und ökonomische Interessen entgegen.

Fotos
Gerald von Foris (1 – 4)

Die Ausstellung wird unterstützt vom 

Interview
Christoph und Sebastian Mügge
kulturWelt Bayern 2

Die Künstler erzählen über ihre Arbeit und die Ausstellung ‚Depot oder Deponie‘ – Doppelpass V im DG Kunstraum. Das Interview auf Bayern 2 kulturWelt vom 14. November 2021 führte Joana Ortmann.

Foto: Gerald von Foris

τραῦμα. Der Körper vergisst nicht‘
Gruppenausstellung
10. September bis 22. Oktober 2021

Ausstellungsorte
DG Kunstraum & Kunstraum München
Kuratiert von Benita Meißner (DG), Denise Parizek (12–14 contemporary), Nina Holm (Kr.)

Künstler*innen
Guadalupe Aldrete (*in Mexiko, lebt und arbeitet in Wien)
Jutta Burkhardt (*1969, lebt und arbeitet in München)
Ben Goossens (*1982 München, lebt und arbeitet in München)
Hubert Hasler (*1975 in Bruck/Mur, Österreich, lebt und arbeitet in Wien)
Monika Huber (*1959 in Dingolfing, lebt und arbeitet in München)
Oh Seok Kwon (*1969 in Südkorea, lebt und arbeitet in München)
Minjae Lee (*1984 in Anyang, Südkorea, lebt und studiert seit 2015 in München)
Boris Maximowitz (*1985 in Weißenburg, lebt und arbeitet in München)
Jelena Micic (*1986 in Knjaževac, Serbien, lebt und arbeitet in Wien)
Fumie Ogura (* 1986 in Kobe, Japan, lebt und arbeitet in München)

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 12 bis 18 Uhr

Ich habe manchmal Träume, in denen ich mich in Räumen befinde, wo ich nicht mehr rauskomme oder nicht dahin komme, wo ich hin soll.
Ben Goossens

Schrecklich schön erscheinen einige der Arbeiten in der Gruppenausstellung ‚Trauma‘, die sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Traumata beschäftigen. Die Anzahl traumatischer Erfahrungen, die nicht kontrollierbar scheinen und Ängste hervorrufen, nimmt zu, und parallel dazu auch die künstlerische Auseinandersetzung. Die Angst als Ur-Affekt, als instinktiver Schutzmechanismus, der unabhängig von sozialen, geografischen und kulturellen Gegebenheiten alle Menschen gleichermaßen betrifft, spielt immer wieder eine Rolle.

Die Bandbreite der Ursache für Traumata ist sehr weit und reicht von eklatant bis nahezu nicht wahrnehmbar für die Umwelt, mit gleichermaßen katastrophalen Auswirkungen für den einzelnen. Seit dem letzten Jahr kommt das Pandemische Trauma dazu, welches viel Vergrabenes und vergessen Geglaubtes intensiviert und an die Oberfläche kommen lässt. Die Erinnerungen lassen sich nicht auf Dauer verdrängen – sie wirken unbewusst weiter und führen in einigen Fällen sogar zu psychosomatischen Beschwerden. „The body keeps the score“ – der Körper vergisst nicht, beschreibt Bessel van der Kolk dieses Phänomen.

Wovor ich Angst habe oder warum, kann ich nicht genau erklären”, sagt Minjae Lee, doch die Besucher*innen gewinnen einen sehr persönlichen Einblick dieser Ängste, wenn sie den ‚Schweigeraum‘ des Künstlers mit der notwendigen Ruhe betreten und seine handschriftlichen Notizen entziffern.

Die Geschwindigkeit, mit der wir heute mit globalen Angstszenarien konfrontierte sind, verlangt nach neuen Strategien. Dazu liefert die Ausstellung passende Motive. Monika Huber setzt sich in ihrer Fensterarbeit mit den jüngst brutal niedergeschlagenen Protesten in Belarus auseinander. Die Arbeiten von Jutta Burkhardt, Ben Goossens, Jelena Micic und Fumie Ogura locken den Betrachter über eine faszinierende Ästhetik an, um diesen dann zum Kern der Arbeit, der tieferliegenden Motivation, vordringen zu lassen: Psychische Reaktionen auf existentielle Bedrohungen und traumatische Erfahrungen werden nahezu greifbar.

Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte bedeutet Migration ein zentrales Element gesellschaftlichen Wandels und ist geprägt von Verlusterfahrungen, die reale Orte, Menschen, Berufe und Lebensentwürfe miteinschließt. Die notwendige Trauerarbeit um Verlorenes bleibt fluchtbedingt oftmals im Hintergrund. Oh Seok Kwon kreiert dafür ein Bild: Die Skulptur ‚Move‘ bildet seinen ersten festen Aufenthaltsort in Deutschland in Miniaturform nach. Von einer globalen Migration ist auch die Pflanzenwelt betroffen: Hubert Hasler thematisiert in der Serie ‚overrun‘ die Veränderung gewachsener Lebensräume, durch den Import von Neophyten.

Die sogenannten „man-made“-Trauma werden in der Traumatologie als besonders schwerwiegend eingestuft. Dazu tauschen sich in einer Videoarbeit Guadalupe Aldrete und ihre Cousine Carolina aus, die Soziologin und Spezialistin für extreme Gewalt ist. Daneben kommentiert das Selbstportrait des Künstlers Boris Maximowitz die dunkle Seite eines jeden in uns.

Traumata jeglicher Art in Worte zu fassen ist sehr schwierig, die Künstler*innen der Ausstellung offerieren in sensiblen Bildern eine Annäherung.

Sonderöffnungszeit
Samstag, 11. September 2021, 11 bis 18 Uhr

Musikalische Interventionen in der Ausstellung:
Samstag, 11. September 2021, 15 Uhr und 15:30 Uhr, jeweils 15 Minuten

Öffnungszeiten zur Open Art
Freitag, 24. September 2021, 18 bis 21 Uhr
Samstag, 25. September 2021, 11 bis 18 Uhr
Sonntag, 26. September 2021, 11 bis 18 Uhr

Lange Nacht der Münchner Museen
Samstag, 16. Oktober 2021, 18 bis 1 Uhr

Fotos
Gerald von Foris (1 – 6)

Paradise Lost
#gender shift‘
Gruppenausstellung
11. Mai bis 18. Juli 2021

Vom 11. Mai bis zum 18. Juli 2021 zeigen wir die Gruppenausstellung ‚Paradise Lost #gender shift‘.
Der Schwerpunkt im DG Kunstraum liegt ausschließlich auf dem Medium der Fotografie, da sie ein unmittelbares Abbild ermöglicht. In einer lockeren Salonhängung wird in der Zusammenschau unterschiedlicher Bilder ein Portrait unserer Zeit entwickelt.

 Künstler*innen im DG Kunstraum
Jutta Burkhardt
Cihan Cakmak
Rineke Dijkstra
VALIE EXPORT
Alicia Framis
Katharina Gaenssler
Harry Hachmeister
Julia Krahn
Benyamin Reich
Aura Rosenberg
Thomas Ruff
Tejal Shah
Pola Sieverding
Jana Sterbak
Sophia Süßmilch

Performance am 16. Juli 2021, 18 Uhr
Doro Seror

Die Werke verhandeln aktuelle Fragen: Wem gehört mein Körper heute? Wie definiere ich mich als Mensch? Wo sind die Grenzen von Eindeutigkeit und Ambivalenz in der Verortung des Selbst? Die Ausstellung teilt die Werke in übergeordnete, allen Menschen bekannte Empfindungen ein, darunter Berührung – Vertrauen – Verletzung – Ekstase und das Bedürfnis der Suche nach sich selbst.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Galerie der Künstler und der PLATFORM. In der Galerie der Künstler werden Videoarbeiten zum Thema gezeigt und es finden Performances statt.
In der PLATFORM werden Begleitveranstaltungen angeboten, darunter ein Symposium, das die Frage beleuchtet: „Was können die Künste zum Gender-Diskurs beitragen?“

ACHTUNG: Für einige Arbeiten gibt es eine Altersbeschränkung.

(Herunterladen) Pressemitteilung
(Herunterladen) Press_Release

Zur Ausstellung wird ein breites Rahmenprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen und Performances angeboten. Katalog mit Textbeiträgen von Dr. Michael Brinkschröder, Désirée Düdder-Lechner, Pfarrer Rainer Hepler, Benita Meißner, Celina Prüfer, Dr. Ulrich Schäfert, Prof. Dr. Peter Trawny und Dr. Walter Zahner.

Fotos
Gerald von Foris (1 – 4)

Sei bereit‘
Heike Kati Barath
9. März bis 9. April 2021

Heike Kati Barath gehört mit ihrer nonchalanten Malerei, die eine immense Zeitgenossenschaft zum Ausdruck bringt, zu den wichtigsten figurativen Malerinnen ihrer Generation. Für die Ausstellung im DG Kunstraum entsteht im Zentrum eine neue Gruppe der ‚Bikini-Mädchen‘, die sich dem Besucher erst einmal sehr wehrhaft in den Weg stellen. Diese malerische Rauminstallation wird von weiteren großformatigen Gemälden begleitet und erstmals von einer Klanginstallation (Komposition: Kilian Schwoon) ergänzt. Zum ersten Mal zeigt die Künstlerin auch einen eigenen Animationsfilm (o.T., 2020; 2:05 min).

Die Malerei Baraths ist reich an Zitaten aus den literarischen und filmischen Genres der Mythologien und Science-Fiction, der Märchen und des Horrors. Die Malerei zeigt das Äußere und widmet sich doch ganz der psychischen Verfassung und damit der Identität. Kindliche Unschuld kennzeichnet die Persönlichkeiten, die Barath schafft. Eine der großen Leistungen der Künstlerin ist es, mit rein malerischen Mitteln Illusion und Realität zu verknüpfen: die Figuren nach außen treten zu lassen und uns in das Bild zu ziehen.

Begleitend zur Ausstellung gibt es einen Katalog sowie eine neue Edition der Künstlerin.

Fotos
Gerald von Foris (1 – 4)

Ausstellung
kunst-netz-werk²
Online Kunstprojekt 2021

Auch im Jahr 2021, wie schon zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020, wollten der DG Kunstraum, die Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising sowie das Kunstreferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern durch eine temporäre Online-Präsentation auf www​.kunst​-netz​-werk​.online den Dialog mit Kunstschaffenden und eine Auseinandersetzung mit ihren Arbeiten unterstützen.

Künstler*innen aller Sparten litten mit am stärksten unter der pandemiebedingten Kontakteinschränkung. Mittlerweile wurde die Tragweite der Maßnahmen für Kunst- und Kulturschaffende gesellschaftlich anerkannt, doch gab es Schwierigkeiten bei der Umsetzung finanzieller staatlicher Förderungen für die Bereitstellung von Präsentationsmöglichkeiten von Kunst und Kultur. Die Isolation von ihrem Publikum bedeutete für viele Kunstschaffende den Verlust ihrer Lebensgrundlage, weil sie ihr gesellschaftlich so entscheidendes Tun nicht ausüben konnten.

Inzwischen wurden vielerlei digitale Angebote ins Leben gerufen. Die Besonderheit von www​.kunst​-netz​-werk​.online war sein dialogischer Charakter. Waren es in der ersten Runde im Jahr 2020 Kunstvermittler*innen, die bildende Künstler*innen vorstellten, so luden wir im Jahr 2021 freischaffende bildende Künstler*innen ein, freischaffende Künstler*innen aus anderen Sparten (Musik, Tanz, Literatur, darstellende Kunst) auszuwählen. Der Austausch der Künstler*innen konnte zu einer einzigen, gemeinsamen Präsentation führen; oder aber es standen zwei ausgewählte Werke nebeneinander und wurden in der Verbindung neu gelesen.

Auch dieses Mal gaben Interviewfragen Einblick, wie die beteiligten Künstler*innen diese besondere Zeit erlebten, und ermöglichen Reflexionen zur Bedeutung von Kunst für den Menschen. Kunst- bzw. musikwissenschaftliche Texte boten eine kurze Einführung und Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Beteiligten.

Ab dem 5. Februar 2021, wurden wöchentlich die Beiträge der Duos online unter www​.kunst​-netz​-werk​.online (nicht mehr verfügbar) gestellt.

Dialoge
Nanni Schiffl-Deiler mit Wolfgang Gleixner, Christian Schnurer mit Paul Stebbings, Gerald von Foris mit Lydia Daher, Brigitte Schwacke mit Tom Fährmann, Angela Stauber mit This Zogg, Sebastian Tröger mit Daniel Kiss, Katharina Kneip mit Duoni Liu, Neringa Vasiliauskaite mit Lina Augustin, Christoph Lammers mit Stefan Kling, Monika Humm mit Isabel Haase, Janna Jirkova mit Lina Zylla, Judith Neunhäuserer mit Federico Delfrati, Guido Weggenmann mit Leonie Felle, Florian Tuercke mit Peter Kees, Karen Irmer mit Lydia Haider, Cristina Ohlmer mit Maria Cristina Tangorra, Fumie Ogura mit Maria Berauer, Susanne Schütte-Steinig mit Graham Waterhouse, Jochen Kitzbihler mit Ephraim Wegner, Johannes Evers mit Nora Gomringer

Die Publikation ‚Dialog auf Distanz². Ein Kunstprojekt im Jahr 2021‘ dokumentiert das Onlineprojekt.

Sehnsucht …‘
Videoarbeiten und installative Momente
18. Juni bis 6. August 2020

Künstler*innen
Birthe Blauth
Frank Bölter
Judith Egger
Leonie Felle
Boris Maximowitz
Heike Mutter und Ulrich Genth
Sebastian Stumpf
Susanne Wagner

Die Ausstellung rückt das Thema der Sehnsucht in den Fokus. Wir lassen uns treiben in einer künstlerischen Bilderwelt und öffnen den Blick für die Sehnsucht nach Freiheit, nach Gemeinschaft, nach der Vereinigung des Menschen mit der Natur, nach Erkenntnis und nach Heilung.

Das Jahr 2020 wird immer ein besonderes Jahr (gewesen) sein, egal wie lange der Ausnahmezustand noch anhalten wird. Weltweit fügen sich Menschen neuartigen Kontaktbeschränkungen sowie den von den Regierungen erlassenen Verhaltensregeln, mit dem Ziel, Mitmenschen zu schützen und einem Kollaps des Gesundheitssystems vorzubeugen. Die neue, schützende „soziale Distanz“ bestimmt unseren Alltag.

Der Begriff „Sehnsucht“ tritt neu in den Fokus. Die alten Sehnsüchte gibt es nach wie vor, nur anders. Kein Geld der Welt kann die Sehnsucht nach Urlaub, Meer und fremden Kulturen in der Zeit von Ausgangsbeschränkungen stillen. Brennend ist nach dem Lockdown die Sehnsucht nach Begegnungen, die Sehnsucht nach diesem Gefühl mit vielen anderen einen Moment teilen zu können; sei es bei einer Opernaufführung, einem Konzertbesuch oder auch einer langen Nacht im Club.

Mit unserem Videoprogramm rücken wir das Thema „Sehnsucht“ in den Fokus und geben den momentanen Sehnsüchten des Menschen ein mögliches Gesicht. Wir öffnen den Blick für die Sehnsüchte anderer und lassen uns treiben in einer künstlerischen Bilderwelt. Wünsche, Träume und Sehnsüchte innerer, immaterieller Bilder werden in den Videoarbeiten sichtbar. Einzelne Elemente aus der realen Welt in der Ausstellung, die in Verbindung mit den Videoarbeiten stehen, verweisen darauf, dass Sehnsucht nicht im Virtuellen verweilen muss, sondern sich auch materialisieren und in kurzen Momenten vielleicht auch erfüllen kann …

Sehnsucht erleben wir als körperliches Gefühl. Es kann als Ziehen in der Brust oder als Kloß im Hals wahrgenommen werden. Sehnsucht kann schmerzhaft sein und uns traurig stimmen, gerade wenn sie unerfüllbar bleibt. Und sie kann zu einem warmen inneren Strahlen führen, wenn damit schöne Erinnerungen assoziiert und Energien und Visionen freigesetzt werden. Forschergruppen in der Psychologie unterscheiden laut Prof. Dr. Alexandra M. Freund (Psychologisches Institut der Universität in Zürich) verschiedene Merkmale der Sehnsucht und schreiben ihr Funktionen zu. So soll diese helfen, mit der eigenen Unfertigkeit oder Verlusten umzugehen, und sie unterstützt den Menschen dabei, sich im Leben Ziele zu setzen.

Historisch gesehen wird mit der Sehnsucht zu allererst die Epoche der Romantik (ca. 1795–1848) verknüpft. Novalis setzt in seiner Dichtung als Symbol die Blaue Blume ein, die für die schwärmerische Sehnsucht nach einem unerreichbaren, unbekannten Ziel, nach dem Unendlichen gilt, die in diesem Leben unbefriedigt bleiben muss. In der Unbestimmtheit der Sehnsucht sahen die Romantiker eine metaphysische Entsprechung der eigenen künstlerischen Arbeit, die eher als ein Suchen und Streben wahrgenommen wurde.

Im Verständnis der christlichen Tradition ist wesentliche Sehnsucht des Menschen die nach Gott. Friedrich Schleiermacher sprach davon, dass dem Menschen mit seiner religiösen Anlage die Sehnsucht „nach dem Wunderbaren und Übernatürlichen“ eigen sei. Der Theologe Paul Zulehner etwa sagt zur Gottessehnsucht des Menschen: „Sie macht uns lebendig.“

Joseph von Eichendorff (1788–1857)
Mondnacht
Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt‘.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Leonie Felle
Deine Reise
Was glaubst du wer du bist
Was du kannst – in der Welt
Wo ist dein Platz in der großen, weiten Welt?
Wer hält dich in der Hand
Wer zieht am Faden – Wer lässt los

Schwimmst du immer noch im Meer?
Wo geht deine Reise hin
Wo liegt all dein Streben, wo der Sinn
Warum bist du hier?

Du kannst mir viel erzählen,
doch nicht dass du schon alles weißt.
Denk an die Sterne und wie weit…
Das Universum ist groß … (und wir unendlich klein)
Schwimmst du immer noch im Meer?

Wo geht deine Reise hin
Wo liegt all dein Streben, wo der Sinn
Warum bist du hier?
Warum bleibst du hier?

Zusammenspiel.
Kunst im sakralen Raum‘
Wanderausstellung
November 2018 bis Januar 2021

Die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst (DG) initiierte in Kooperation mit dem Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst (VAH) eine Wanderausstellung, die in München vom 23.11.2018 bis 9.2.2019 zu sehen war. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die vielfältigen jüngsten Auftragswerke aus evangelischen und katholischen Gemeinden deutschlandweit.

Die Überblicksausstellung widmet sich den Werken, die nach dem Jahr 2000 im katholischen und evangelischen Raum entstanden sind. Es wird veranschaulicht, dass der Kirche als Bewahrerin und Förderin des kulturellen und künstlerischen Erbes auch heute eine wichtige Rolle zukommt. Als Auftraggeberin regt sie nach wie vor kulturelle Leistungen im öffentlichen Raum an und eröffnet den in unserer Gesellschaft notwendigen Diskurs zwischen Religion und Glaube.

Die Ausstellung zeigt anhand konkreter Realisierungen, wie vielfältig und für den Auftraggeber gewinnbringend der Einsatz von Künstlerinnen und Künstlern im Bereich der Kirche ist. Es werden die Bereiche Neubau, Umbau, raumprägende Gestaltungen/liturgische Geräte, neue Altäre sowie Fenster präsentiert.

Stationen:

DG Kunstraum
Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst
Finkenstraße 4, 80333 München
23.11.2018 bis 9.2.2019

Foyer des Bischöflichen Ordinariats Rottenburg
Eugen-Bolz-Platz 1, 72108 Rottenburg a. N.
1.3. bis 29.3.2019

Pfarrkirche St. Maria
Katholische Kirchengemeinde St Maria
Paulinenstraße 18, 70178 Stuttgart
1.4. bis 30.4.2019

Museum Kirche in Franken
im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirk Mittelfranken
Eisweiherweg 1
91438 Bad Windsheim
6.7. bis 11.8.2019

Kulturkirche Liebfrauen Duisburg
Stiftung Brennender Dornbusch
König-Heinrich-Platz 3, 47051 Duisburg
2.9. bis 13.10.2019

Maternushaus
Kardinal-Frings-Str. 1–3, 50668 Köln
Eine Kooperation zwischen Dr. Monika Schmelzer (Katholisches Bildungswerk Köln) und Erzdiözesanbaumeister Martin Struck
30.10. bis 21.11.2019

Katholisch-Soziale Akademie Franz Hitze Haus
Kardinal-von-Galen-Ring 50
, 48149 Münster
19.1. bis 15.3.2020

Friedenskirche-Kulturkirche Ludwigshafen
Leuschnerstr. 56, 67063 Ludwigshafen am Rhein
4.9. bis 4.10.2020

Jakobushaus
Reußstraße 4, 38640 Goslar
27.10.2020 bis 10.1.2021

Fotos
Gerald von Foris (1 – 4)